Unternehmer fürchten um die Ortsdurchfahrt
Die Tourismusgemeinde Werfenweng kommt nicht zur Ruhe. Die ab Herbst geplante Begegnungszone löst Diskussionen aus.
WERFENWENG. Nach jahrelangen Vorbereitungen und Auseinandersetzungen soll in Werfenweng im Herbst die neue Ortsdurchfahrt samt Begegnungszone baulich gestaltet werden. Das löst Unruhe vor allem unter Geschäftsleuten und Wirten aus.
Die Gemeindevertretung (genauer gesagt die ÖVP) hat im Mai grundsätzlich beschlossen, die Begegnungszone umzusetzen. Ob es wirklich bald so weit sein wird, ist aber offen. Die Finanzierung muss überarbeitet werden. Die Kosten stehen deshalb noch nicht fest. Geplant ist eine Begegnungszone für Autos, Radfahrer, Fußgänger und die in Werfenweng forcierten Elektromobile in der jetzigen 30-km/h-Zone. Das Dreißiger-Limit soll bleiben.
Die Werfenwenger Bergbahnen wollen von der Gemeinde sichergestellt haben, dass Skifahrer weiterhin ungehindert mit dem Auto zu den Liften in die Zaglau zufahren können. Es gehe darum, Lippenbekenntnisse zu verschriftlichen, sagt Bergbahnen-Miteigentümer Alois Rettenbacher. FPÖ-Vize David Rettensteiner, der den urlaubenden Bürgermeister Peter Brandauer (ÖVP) vertritt, erklärt: „Die Bergbahnen möchten große Investi- tionen tätigen, wie in einen Speicherteich.“Eine Befürchtung lautet, dass der Ort irgendwann autofrei gemacht wird und Skitagesgäste von einem Parkplatz vor dem Ort nur mehr per Shuttlebus zum Lift kommen.
Dass es Spannungen zwischen den Bergbahnen und der Zubringer-Dorfbahn Rosnerköpfl gibt, vereinfacht die Sache nicht gerade. Seit es die neue Seilbahn im Ortszentrum gibt, herrsche zumindest im Winter Chaos, sagen der Kaufmann Mathias Grünwald und seine Tochter Christine Gschwendtner. Es geht aber auch um den Sommer. Die beiden fordern, dass die ungehinderte Durchfahrt erhalten bleiben müsse. Die Nahversorger haben Angst, dass Tagesgäste ausbleiben könnten. „Wir brauchen beide – Tagesgäste und Urlauber.“
Es sei bereits von eingeschränkten Zufahrtszeiten für Lieferanten und Kunden die Rede. Käme es gar zu Sperren der Ortsdurchfahrt, wäre das für viele Betriebe nicht zu verkraften, warnt Grünwald. „Ich hoffe, dass die Betriebe in Werfenweng endlich aufwachen und sich gemeinsam gegen die Pläne stellen.“