Neue Parkzonen, weniger Pendler?
SPÖ und Bürgerliste dürften einem Trugschluss unterliegen, wenn sie glauben, die neuen Parkzonen samt Pendlerticket um 540 Euro jährlich oder 50 Euro monatlich würden Pendler von der Fahrt nach Salzburg abhalten. Ganz im Gegenteil: In ganz Salzburg gibt es keinen so günstigen Dauerparkplatz, wie den zukünftig in den Bewohnerparkzonen. Meine Freundin freut sich schon auf das Pendlerticket, denn jetzt zahlt sie in der Garage Glockengasse als „Arbeitnehmerin Innenstadt“90 Euro zwölf Mal jährlich, also 1080 Euro. Bis zur Schließung hatte sie einen Dauerparkplatz am Rehrl-Platz, der genauso viel kostete. Die Mirabellgarage, Raiffeisengarage und Mönchsberg kosten jedenfalls mehr und haben im Sommer meist keine Platzgarantie, der Mirabellparkplatz auch am Donnerstag nicht.
Besser hätte man es den Pendlern, die mit dem Auto nach Salzburg kommen, gar nicht richten können, als für sie günstige und legale Dauerparkplätze per Verordnung einzurichten. Wer aufs Geld schaut, sollte sogar den Dauerplatz in einer der Garagen kündigen, denn die Stadt bietet Schnäppchenparkplätze für Pendler, die nicht nur billiger als Garagenplätze sind, sondern auch wesentlich billiger als ein Jahresticket für öffentliche Verkehrsmittel. Warum sich damit der Pendlerstrom verringern ließe, ist zumindest mir ein Rätsel.
Aber auch, warum es in Salzburg nicht – wie in so vielen meist wesentlich ärmeren Städten auf der Welt – möglich ist, die öffentlichen städtischen Verkehrsmittel gratis oder um einen Euro pro Fahrt anzubieten. Da könnten die Verantwort- lichen mit Zahlen prahlen, um wie viele zehntausende (!) Autofahrten sich der Verkehr verringern könnte.
Bei uns zieht man den Verkehr immer nur noch mehr an. Wo werden denn die Gäste des neuen Paracelsusbades parken, sobald die 70 mit dem Hotel geteilten Parkplätze voll sind, wenn nicht in den Bewohnerparkzonen? Oder meint man gar, weniger als 70 Parkplätze für das Bad werden reichen? Wer das glaubt, begebe sich einmal am Wochenende zum Parkplatz der Rupertustherme nach Reichenhall und erkläre mir dann, wie man die Worte „Verringerung der Autofahrten in die Stadt“sich auch nur denken getraut, geschweige denn sie in den Mund zu nehmen. Petra Patzelt