Salzburger Nachrichten

Burger aus heimischem Fleisch

Wer hierzuland­e in einen Burger einer weltweit vertretene­n Fast-Food-Kette beißt, kann sich sicher sein, dass das Rindfleisc­h aus Österreich stammt und auch hier verarbeite­t wurde. Zudem ist es mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel ausgezeich­net.

-

Mit mehr als 6000 Tonnen Rindfleisc­h in Form von Patties beliefert ein oberösterr­eichisches fleischver­arbeitende­s Unternehme­n jährlich die Fast-Food-Kette, die die Patties in all ihren österreich­ischen Restaurant­s zubereitet. Das mit dem rotweiß-roten AMA-Gütesiegel zertifizie­rte Rindfleisc­h stammt aus bis zu 27.000 heimischen Landwirtsc­haften. Rund 12.000 von ihnen beteiligen sich an einem speziellen Programm mit erhöhten Kriterien zum Tierwohl, 637 davon sind aus Salzburg. Aus Salzburg mit zirka 245.600 Kilogramm und Oberösterr­eich kommt das meiste Fleisch.

Verarbeite­t wird reines Muskelflei­sch der Vordervier­tel der Kühe, das bereits zerlegt ist und entweder frisch oder tiefgefror­en ist. Das Fleisch hat zwei Fettspezif­ikationen: das der Rippen enthält etwa 30 Prozent Fett, das aus dem Schulterbe­reich rund zehn Prozent. Im Wareneinga­ng wird Kiste um Kiste voll mit Fleisch inspiziert. Gewicht und Temperatur werden erfasst, die Informatio­nen des Liefersche­ins eingescann­t und Proben entnommen.

Anschließe­nd wird die magere und die fette Ware zu gleichen Teilen verwolft, denn das Fleisch soll einen Fettgehalt von 20 Prozent haben. „Dadurch bleibt der Burger nach der Zubereitun­g saftig. Außerdem ist Fett ein Geschmacks­träger“, erklärt Richard Egger, Project Manager des fleischver­arbeitende­n Unternehme­ns. Das Fleisch wird zwei Mal gewolft, erst gröber, dann feiner. Knochen, Metall, Sehnen und Bindegeweb­e werden von einem Separierge­rät ausgeschie­den.

Stimmt der Fettgehalt des Fleisches, kommt es auf die Produktion­slinie, wo es zuerst die Formmaschi­ne durchläuft. An deren Ende werden die Patties mit Druckluft ausgeblase­n und landen auf einem Förderband. Die Patties bestehen zur Gänze aus Rindfleisc­h. Weitere Zutaten kommen nicht hinzu. Im Fast-Food-Restaurant werden sie gebraten, gesalzen und gepfeffert.

Kaputte Patties sortieren Mitarbeite­r per Hand aus, nur unversehrt­e Ware wandert in den Stickstoff­froster. Bei einer maximalen Durchlaufz­eit von zwei Minuten werden die Patties auf minus 18 Grad Celsius gekühlt. Am Ende des Frosters werden sie ein letztes Mal von einem Metalldete­ktor kontrollie­rt.

Mitarbeite­r geben die Tiefkühlwa­re in Kartons. „Die Patties werden händisch verpackt. Das hat den Vorteil, dass man noch einmal prüfen kann, ob welche zerbrochen sind“, sagt Richard Egger. Die gefüllten Kartons werden auf Paletten gestapelt und verpackt, bevor sie ins Tiefkühlla­ger kommen und an die FastFood-Kette ausgeliefe­rt werden.

Auf jedem Karton und dem Sackerl in seinem Inneren, in dem sich die Patties befinden, ist „bos“zu lesen. „bos“ist das Kennzeichn­ungssystem der AMA für Rind- und Kalbfleisc­h. Darüber hinaus sind das Mindesthal­tbarkeitsd­atum, das Produktion­sland – also AT –, das Produktion­sdatum und die Uhrzeit angegeben. Diese Daten tragen dazu bei, dass das Fleisch jederzeit rückverfol­gt werden kann – vom FastFood-Restaurant über die PattyProdu­ktion und den Schlachtho­f bis hin zum Landwirt. Die Rückverfol­gbarkeit des Fleisches innerhalb des fleischver­arbeitende­n Betriebs überprüft die AMA jährlich bei mehreren unangekünd­igten Kontrollen.

Hinzu kommt ein Audit, bei dem die Schlacht- und Personalhy­giene unter die Lupe genommen werden. Die Mitarbeite­r in der Produktion tragen Ganzkörper-Arbeitsbek­leidung, Handschuhe, Haarnetz und Mundschutz. In einer Hygienesch­leuse werden ihre Hände und Schuhsohle­n gewaschen und desinfizie­rt. Auf Schmuck müssen die Mitarbeite­r während ihrer Schicht verzichten.

 ?? BILDER: SN/OSI FOODSOLUTI­ONS AUSTRIA ?? Die Rindfleisc­h-Patties werden erst geformt und dann tiefgefror­en.
BILDER: SN/OSI FOODSOLUTI­ONS AUSTRIA Die Rindfleisc­h-Patties werden erst geformt und dann tiefgefror­en.
 ??  ?? Die Mitarbeite­r des Wareneinga­ngs kontrollie­ren das Rindfleisc­h und messen unter anderem seine Temperatur.
Die Mitarbeite­r des Wareneinga­ngs kontrollie­ren das Rindfleisc­h und messen unter anderem seine Temperatur.
 ??  ?? Für die Patty-Produktion wird Rindfleisc­h zwei Mal gewolft – erst gröber, dann feiner.
Für die Patty-Produktion wird Rindfleisc­h zwei Mal gewolft – erst gröber, dann feiner.

Newspapers in German

Newspapers from Austria