Frau fand Schlange in Wohnung
Eine ungiftige Kornnatter dürfte über die Terrasse in das Heim gekrochen sein. Das war aber nicht der einzige ungewöhnliche Fund an diesem Wochenende.
Starke Nerven hatte eine Frau in einem Villacher Mehrparteienhaus. Sie entdeckte am Samstagabend eine 50 Zentimeter lange orange-gelbe Schlange in ihrer Wohnung. Die Frau fing das Tier mit einem Plastikgefäß ein – noch bevor die Polizei eintraf. Die Schlange dürfte durch die offene Terrassentür in die Wohnung im Villacher Ortsteil Neufellach gelangt sein.
Das nachtaktive Tier ist in Mittelamerika beheimatet und gilt als friedliches Reptil. „Bei uns wird es häufig im Terrarium gehalten“, schilderte die Klagenfurter Reptilienexpertin Helga Happ. Sie konnte das vermutlich ausgebüxte Tier Samstagnacht über ein ihr am Smartphone zugeschicktes Foto sofort identifizieren. „Es handelt sich um ein junges Exemplar, die Tiere können zirka zwei Meter groß werden, wenn sie ausgewachsen sind“, erklärte Happ. Sie wird das Tier vorläufig in ihrem Reptilienzoo in Obhut nehmen.
Auch in der Au bei Stockerau im Bezirk Korneuburg machte ein Spaziergänger am Sonntagvormittag eine nicht alltägliche Entdeckung: Der 48-jährige Mann meldete der Polizei, dass er auf einem Feldweg eine Schlange gesehen habe – 700 Meter vom Stadtgebiet entfernt. Der Mann legte ein Foto des „ihm nicht als einheimisch bekannten“Reptils vor. Ein beigezogener bekannter Reptilienbesitzer identifizierte das 120 Zentimeter lange Tier schließlich als Königspython, den er in der Folge laut Polizei professionell und unverletzt sicherte. Die Würgeschlange ist in den Tropen Afrikas beheimatet. Der Experte versorgte das Tier in einem Terrarium, bis es von der Tierrettung abgeholt wurde. Der Königspython wird laut Polizei dem Haus des Meeres in Wien übergeben. Nach dem Besitzer des Tieres wird gefahndet. Die Polizei bat um Hinweise.
Funde von exotischen Tieren kommen in Österreich immer wieder vor. 2013 tauchten in der Steiermark innerhalb mehrerer Monate drei Riesenschlangen im Umkreis von 1,5 Kilometern auf. So entdeckten im Oktober Schwammerlsucher in einem Wald nördlich von Graz einen drei Meter langen AlbinoTigerpython, der bereits sehr geschwächt war. Ein Experte ging damals davon aus, dass die Schlange schon im Frühling ausgesetzt worden war, zusammen mit den beiden im Mai und im Sommer gefundenen Tieren. Dabei handelte es sich um eine Boa constrictor und einen weiteren Albino-Tigerpython.
Im Jahr 2015 fand ein 71-jähriger Grazer eine Vogelspinne vor dem Eingang eines Wohnblocks in Graz. Der Mann fing das etwa zehn Zentimeter große Tier mit einem Kübel ein. Die Spinne kam vorübergehend in ein Tierheim.
Die Haltung von Wildtieren – also alle Tiere außer Haus- und Heimtieren – ist in Österreich meldepflichtig. Dies muss innerhalb von zwei Wochen nach Beginn der Tierhaltung erfolgen. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Dunkelziffer von Tierhaltern in Österreich hoch ist, die ihre Tiere nicht behördlich gemeldet haben.