Salzburger Nachrichten

Rossi jubelt: „Ich bin zurück“

Italiens Idol Valentino Rossi zog auf dem Traditions­kurs von Assen alle Register und ist jetzt mit 38 Jahren und 129 Tagen der älteste Sieger in einem Rennen zur Motorrad-Weltmeiste­rschaft.

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Etwa bis zur Hälfte des Rennens roch es am Sonntag im niederländ­ischen Assen nach Sensation. Der französisc­he MotoGP-Rookie Johann Zarco hatte mit seiner Pole Position schon alle überrascht und diktierte mit seiner Tech-3-Yamaha das Geschehen. Am Ende jubelte aber der Altmeister: Yamaha-Werksfahre­r Valentino Rossi schrieb in einem turbulente­n Rennen Sportgesch­ichte. Italiens Idol ist nun mit 38 Jahren und 129 Tagen der älteste Fahrer, der einen Lauf zur Motorrad-WM gewinnen konnte.

„Jetzt bin ich zurück. Assen ist ein spezieller Platz. Die Leute sind fantastisc­h, ich bin glücklich“, brachte ein ausgelasse­n feiernder Rossi gerade mal über seine Lippen. In der Saison 1996 feierte er in Brünn in der damaligen 125er-Klasse seinen ersten Sieg in einem WMLauf. Nun hält er bei 115 ersten Plätzen und holte im Allzeit-Duell mit seinem italienisc­hen Landsmann Giacomo Agostini auf. „Ago“ist mit seinen 122 Siegen zwischen 1963 und 1977 der Rekordhalt­er. Dass Rossi auf diese Statistik schielt, ist kein Geheimnis. Rund ein Jahr musste Rossi auf seinen nächsten Sieg warten. Im Vorjahr war er hier in Führung liegend ausgefalle­n.

Rossi mischt nun auch in der WM wieder mit, die seit Sonntag an Spannung kaum zu überbieten ist. Der bisher führende Spanier Maverick Viñales (Yamaha) ging nach einem heftigen selbst verschulde­ten Sturz in Assen leer aus. Dem Italiener Andrea Dovizioso (Ducati) reichte Platz fünf zur WM-Führung vor Viñales, Rossi und dem spanischen Titelverte­idiger Marc Márquez (Honda). Zwischen Dovizioso und Márquez liegen elf Punkte.

Bei zeitweise leichtem Regen sah Rossis Landsmann Danilo Petrucci (Ducati) seine Chance gekommen. Er kam in der Schlusspha­se nahe an „Il Dottore“heran und verlor beim Überrunden zweier Fahrer Zeit. Petrucci meinte nach seinem zweiten Platz: „Ich hätte gewinnen können. Warum gab es keine Flaggensig­nale, damit ich überholen kann?“

Für das österreich­ische KTMTeam gab es Licht und Schatten. Nach harter Arbeit bei der Abstimmung schaffte der Spanier Pol Espargaró mit Rang elf die bisher beste KTM-Platzierun­g in der MotoGP. Der Brite Bradley Smith schied nach einem Sturz aus.

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BILD: SN/AP Alter schützt vor Siegen nicht: Valentino Rossi im Glück.

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