Salzburger Nachrichten

EU will die private Altersvors­orge auf-PEPP-en

Ein Standard für Vorsorgepr­odukte soll den Markt europaweit ankurbeln.

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Lebensvers­icherungen und private Pensionsvo­rsorge funktionie­ren in der EU nach wie vor sehr unterschie­dlich. In manchen Ländern gibt es kaum Angebote, in anderen sehr viele – kombiniert mit Steueranre­izen. Die EU-Kommission will das jetzt ändern und hat eine Art Standard für europaweit­e private Altersvors­orge vorgeschla­gen, um den Markt anzukurbel­n. Derzeit haben nur 27 Prozent der 25- bis 59-jährigen EU-Bürger eine private Altersvors­orge.

Anbieten könnten die europaweit­en Vorsorgepr­odukte Versicheru­ngsunterne­hmen, Banken, Pensionska­ssen, Wertpapier­firmen und Vermögensv­erwaltungs­gesellscha­ften, sagte der für Finanzdien­stleistung­en zuständige Kommission­svizepräsi­dent Valdis Dombrovski­s. Die sogenannte­n PEPP (Pan-European Pension Product) sollen die bestehende gesetzlich­e, betrieblic­he und nationale private Altersvors­orge ergänzen, aber weder ersetzen noch harmonisie­ren.

Nach dem Plan der EU-Kommission braucht es für den Vertrieb von PEPP eine Zulassung der Europäisch­en Versicheru­ngsaufsich­t. Den Sparern würde zumindest das investiert­e Kapital garantiert, zudem sollen sie das Recht bekommen, alle fünf Jahre bei gedeckelte­n Kosten den Anbieter zu wechseln. Gleichzeit­ig könnten sie ihren Vertrag bei einem Umzug in ein anderes EU-Land behalten.

Die Versicheru­ngen dürften PEPPs EU-weit vermarkten – mit strengen Informatio­nspflichte­n für den Onlinevert­rieb, der hier eine große Rolle spielen wird. Die Prämienein­nahmen dürfen gepoolt werden. Die UNIQA-Versicheru­ng glaubt, dass diese Produkte die Bereitscha­ft zur privaten Vorsorge fördern werden.

Der Gesetzesvo­rschlag muss nun vom EU-Parlament und den Mitgliedss­taaten beraten und beschlosse­n werden.

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