Surfspaß über den Wolken
Sich eine längere Flugreise mit Aktivitäten im Internet zu verkürzen wird üblich. Erfreulich, dass die angedrohten Verbote von Laptops und Tablets bei Flügen in die USA nicht kommen.
Laptops und Tablet-Computer bleiben auf Flügen in die USA erlaubt, sofern die Fluggesellschaften schärfere Sicherheitsvorschriften umsetzen. Diese neue Regelung verkündete das US-Ministerium für Heimatschutz (DHS) am Mittwoch in Washington. Zum Verbot ist es gekommen, weil laut Fachleuten Sprengstoff von einer eingebauten Computerbatterie schwer zu unterscheiden sei. Die USA hatten deshalb im März viele Geräte im Handgepäck für direkte Verbindungen von zehn Flughäfen in Nordafrika, dem Nahen Osten und der Türkei verboten. Übernähmen diese Flughäfen nun die neuen Sicherheitsregeln, könne dieses Verbot aufgehoben werden, besagen die Regeln des DHS. „Ich gehe davon aus, dass alle Fluggesellschaften mit uns zusammenarbeiten, um die Sicherheit ihrer Flugzeuge, ihrer Crews und ihrer Fluggäste zu gewährleisten“, sagte US-Heimatschutzminister John Kelly. Aber: „Nicht zu handeln ist keine Option.“Daher erwarte man jetzt von Fluggesellschaften und Flughäfen, die Sicherheitsmaßnahmen für Passagiere und elektronische Geräte deutlich hochzufahren.
In Europa stand ein derartiges Verbot nie wirklich zur Diskussion. Mehr sogar: Hier wird während einer längeren Flugreise im Internet zu surfen, E-Mails zu schreiben oder einen Film zu streamen zunehmend zum Standard. Kunden der AUA können auf vielen Kurz- und Mittelstreckenflügen mit ihren Mobilgeräten ins World Wide Web. Das grenzenlose Surfen und Streamen am Himmel über Europa kostet pro Flug zwischen drei und zwölf Euro zusätzlich.
Das gemeinsame Angebot mit dem Technologie-Partner Inmarsat basiert auf der neuesten BreitbandSatelliten-Technologie (Ka-Band). Diese sichert die zuverlässige Internetabdeckung auf Kurz- und Mittelstreckenflügen durch das InmarsatNetz Global Xpress (GX). InternetService-Provider und Partner von Inmarsat ist die Deutsche Telekom.
In Deutschland bieten fünf der zehn wichtigsten Fluggesellschaften an Bord WLAN. Dies teilte das Vergleichsportal Verivox mit. In seiner Untersuchung ermittelte das Portal drei Preismodelle: Fluggäste könnten entweder Surfoptionen für bestimmte Anwendungen buchen oder sich für feste Laufzeiten beziehungsweise Datenvolumen entscheiden. Die günstigsten Surfpakete kosten bei deutschen Fluglinien zwischen drei und fünf Euro.
Bei allen in Deutschland untersuchten Airlines surften die Nutzer aber „mit voller Kostenkontrolle“, erklärte Verivox. Demnach wird nicht automatisch nachgebucht, wenn ein Paket aufgebraucht ist.
Wer mit Billigfliegern wie Ryanair, Easyjet und Germanwings unterwegs ist, muss sich an Bord anders unterhalten. Sie bieten bisher ebenso wenig einen Internetzugang an wie die Air France. Kunden von British Airways steht der Service nur auf wenigen Flügen zur Verfügung, Kunden von Eurowings nur auf Langstreckenflügen, teilte das Vergleichsportal mit.
Wer an Bord online gehen möchte, kann sich Verivox zufolge direkt mit dem WLAN verbinden und den gewünschten Tarif buchen. Bei Air Berlin müssen Kunden demnach zuvor eine App herunterladen. Die Internetnutzung sei allerdings meist erst ab Erreichen der Reiseflughöhe möglich.
Verivox rät Verbrauchern, sich vor dem Flug zu überlegen, für welche Anwendungen sie den Internetzugang im Flugzeug brauchen, etwa für das volumenintensive Streamen von Videos oder für das weniger aufwendige Schreiben von E-Mails. So ließen sich „unnötige Kosten vermeiden“. Automatische Updates sollten dem Portal zufolge zuvor in den Geräteeinstellungen deaktiviert werden, um den Datenverbrauch zu reduzieren.
Automatische Updates sollten während eines Flugs deaktiviert sein