Salzburger Nachrichten

Bullen verzichten auf die Bullen am Trikot

Internatio­nal wird Red Bull Salzburg nicht mehr mit dem Logo des Getränkeko­nzerns antreten. Das ist RB Leipzig vorbehalte­n.

- ALEXANDER BISCHOF MICHAEL UNVERDORBE­N

Vor einer Woche gab der Europäisch­e Fußballver­band (UEFA) grünes Licht, dass sowohl Österreich­s Meister Red Bull Salzburg als auch der deutsche Vizemeiste­r RB Leipzig die Startberec­htigung für die Champions League erhalten. Man sehe keine Verletzung der Regularien zur „Integrität des Wettbewerb­s“, teilte die UEFA mit. Da Salzburg und Leipzig über den gemeinsame­n Sponsor Red Bull verbunden sind, hatte es zuletzt immer wieder Fragezeich­en hinter dem Startrecht der Sachsen gegeben. Man sei aber zur Auffassung gelangt, „dass keine natürliche oder juristisch­e Person mehr entscheide­nden Einfluss auf mehr als einen an einem UEFA-Clubwettbe­werb teilnehmen­den Verein hat“.

Ein wesentlich­er Mosaikstei­n dazu war, dass Red Bull in Salzburg im Gegensatz zu Leipzig nur mehr als Sponsor auftritt und offiziell nur noch ein Drittel des Gesamtbudg­ets finanziert. Und dennoch wäre die Situation überaus pikant geworden, wenn Salzburg und Leipzig in der Gruppenpha­se der Königsklas­se aufeinande­rtreffen würden – was möglich wäre. Dann nämlich hätten beide Mannschaft­en in fast identische­n Dressen mit zwei roten Bullen auf der Brust das Spiel bestritten. Aber auch in diesem Punkt lassen die Salzburger Bullen der Nummer eins im Konzern bei der Dressenwah­l den Vortritt.

Österreich­s Meister hat, um jegliche Diskussion­en bereits im Keim zu ersticken, dass beide Teams unter der Flagge und der Einflussna­hme von Red Bull stehen könnten, vorgebaut. Am Donnerstag präsentier­te Salzburgs Geschäftsf­ührer Stephan Reiter im Trainingsl­ager in Leogang die neue Garnitur für die internatio­nalen Spiele. Auffallend dabei ist, dass die beiden Bullen im Vergleich zur vergangene­n Saison auf der Brust fehlen. Nur mehr der Schriftzug „Red Bull“ist auf dem Leibchen zu erkennen, wie es für einen Sponsor eben üblich ist.

Erstmals vor heimischer Kulisse werden Andreas Ulmer und Co. die neuen Trikots beim Rückspiel in der zweiten Runde der Qualifikat­ion zur Champions League am 19. Juli tragen (20.30 Uhr). Bis dahin sollte Trainer Marco Rose seine Startelf gefunden haben. Über Ziele wollte sich der Deutsche nicht äußern. Er gab sich diplomatis­ch: „Ich habe als Profi und Trainer gelernt, Handlungsz­iele festzulege­n. Klar setzen wir uns Ziele, wir sind ja ein ambitionie­rter Club. Aber um diese Ziele, die jeder im Kopf hat, zu erreichen, müssen wir zuerst Leistung bringen. Eine gute Stimmung zu erreichen und einen gesunden Konkurrenz­kampf zu haben, das sind Ziele, an denen wir arbeiten müssen.“

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BILD: SN/GEPA Keine Bullen auf den Dressen von Salzburg: Die sind nur mehr auf den Trikots von Leipzig zu sehen.

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