Wird aus Schandfleck ein Einkaufstempel?
Die Nahversorgung in Köstendorf wird zu einem weiteren Musterbeispiel für die Raumordnung des Landes. Die Gemeinde hat sich entschieden.
Lebensmitteldiskonter am Ortsrand und/oder Nahversorger in der Dorfmitte? In diesem Spannungsfeld hat die Flachgauer Gemeinde Köstendorf nun eine heikle Entscheidung getroffen.
ÖVP und FPÖ haben in der Gemeindevertretung die Flächenwidmung für das ehemalige Freizeitzentrum Brötzner (bzw. später Vulcanino) beschlossen. Das Projekt der Gemeinde ist umstritten, vor allem weil auch ein Supermarkt geplant ist. Die örtliche SPÖ steht dem Plan sehr kritisch gegenüber. Sie sorgt sich um die Nahversorgung im Ortskern, hätte den Markt lieber im Zentrum. Schließlich ist Köstendorf neben der Nachbargemeinde Neumarkt und neben Radstadt eine der Modellgemeinden des Landes für die Stärkung des Ortskerns.
Jetzt werden die geplante Sanierung und der Umbau des Freizeitzentrums zu einem weiteren Musterbeispiel für die Raumordnung: Das Land hat als Aufsichtsbehörde über die Flächenwidmung zu entscheiden. Das könnte wieder einmal ein spannender Fall werden.
Die Gemeinde wälzt große Pläne für den alten „Schandfleck, der unserer Gemeinde nicht würdig ist“, wie ihn Bürgermeister Wolfgang Wagner (ÖVP) bezeichnet. Ins Auge gefasst werden unter anderem ein Nahversorger mit Bistro und Kaffee sowie Tennisstüberl, Unterhaltungsmöglichkeiten für die Jugend, Büround Geschäftsflächen, ein moderner Standplatz für die Feuerwehr und die Revitalisierung einer Tennishalle. Mit der Kundenfrequenz könnte sich auch ein Gasthaus samt Cateringbetrieb rechnen. Als Lebensmittel-Nahversorger habe die Firma M-Preis Interesse. Wagner glaubt, ein modernes Zentrum verwirklichen zu können, ohne das alte um den Dorfplatz zu vernachlässigen. Er argumentiert, der Dorfplatz sei „für einen Vollnahversorger mit zirka