Frauenhaus muss Mittel bekommen
Das Land Salzburg hat drei Frauenhäuser. In diesen Häusern finden gedemütigte, geprügelte und vergewaltigte Frauen mit ihren Kindern Schutz. Sollten sie zumindest! Was das Land Salzburg – deren Politiker/-innen unentwegt den Reichtum und die Wohlhabenheit preisen – in Hallein aufführt, spottet jeder Beschreibung. Um zu wissen, worum es eigentlich geht, ein paar Sätze von Véra Jourová, die EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung ist: „Jede dritte Frau wurde in Europa im Laufe ihres Lebens Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt. 75 Prozent aller berufstätigen Frauen – ob Angestellte oder Führungskraft – waren schon sexuellen Belästigungen ausgesetzt. Gewalt gegen Frauen ist in Europa offenbar immer noch sehr verbreitet.“Frau Jourová drückt sich im Angesicht der massiven Gewalt gegen Frauen noch vornehm aus.
Dass sich das Frauenhaus Hallein nur noch anhand von Spenden und sonstiger Unter- stützung der Bevölkerung (!) mühsam halten kann, das ist eine Sauerei sondergleichen. Und eines Wohlfahrtsstaats beschämend! Ein Frauenhaus hat, in jeder Beziehung, die Mittel zu bekommen, die benötigt werden. Einschließlich gesicherter Architektur, selbstverständlich nötiger Nachtdienst und genügend Raum für Frauen, die Hilfe benötigen. Alles andere wäre eine Kapitulation des Rechts- und Wohlfahrtsstaats.
Und was sich jetzt – im Angesicht von Tausenden Flüchtlingen – abspielen wird, wird im engagierten Artikel von Barbara Haimerl (19. 6.) angedeutet. Hier kommen Frauen an, die recht- und ehrlos sind, diesen Frauen – im Gegensatz zu ihren prügelnden Männern – ist absoluter Schutz und Aufnahme anzubieten! Respekt und Anerkennung jenen Frauen, die unter diesen Widrigkeiten arbeiten und sich engagieren – Chapeau! Rudolf Prill Schreiben Sie uns!