Wie sich die Asylzahlen in Österreich im ersten Halbjahr entwickelten
Keine Ausreißer nach oben oder unten gibt es im bisherigen Jahresverlauf bei den Asylantragszahlen. Im Schnitt wurden etwas mehr als 2000 Ansuchen pro Monat gestellt. Die meisten waren es im Jänner mit 2220, die bisher wenigsten im April mit 1908. Der Juni war mit 1970 Anträge leicht unter dem Schnitt. Das geht aus den vorläufigen Daten des Innenministeriums hervor. Gegenüber den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres hat sich die Zahl der Asylanträge heuer halbiert. Im ersten Halbjahr 2016 waren 25.668 Ansuchen gestellt worden, heuer waren es 12.490, das bedeutet einen Rückgang von 51,34 Prozent. Jeder Zehnte suchte nicht das erste Mal um Asyl an. Bei den meisten Mehrfachantragstellern handelte es sich nach Innenministeriumsdaten um Bürger der Russischen Föderation mit 181. Dahinter folgten Afghanen (156) und Nigerianer (126). Zum Asylverfahren zugelassen wurden zwischen Anfang Jänner und Ende Juni 11.220 Personen, darunter 2459, die ihre Anträge noch 2016 gestellt hatten. Die mit Abstand meisten Asylanträge kamen von Syrern. Heuer waren es bisher 4080, die Anerkennungsrate (Asyl, subsidiärer und humanitärer Schutz zusammengenommen) lag bei fast 91 Prozent, negativ entschieden wurden lediglich 2,6 Prozent. Beim Rest wurden die Verfahren eingestellt oder unterbrochen. Das passiert u. a. dann, wenn die Antragsteller für die Behörden „nicht mehr greifbar“, sprich untergetaucht oder weitergewandert sind. Auf Platz zwei der antragstärksten Nationen folgte Afghanistan: 1971 Ansuchen wurden gestellt, 38 Prozent positiv entschieden, 34 Prozent negativ. Relativ hoch ist bei den Afghanen der Anteil der Verfahrenseinstellungen bzw. -unterbrechungen mit 28 Prozent. Die drittmeisten Anträge kamen von Nigerianern (790). Sie haben de facto keine Aussicht auf Asyl, subsidiären oder humanitären Schutz. Die Anerkennungsrate liegt bei lediglich einem Prozent. Das gilt auch für Pakistaner, die sich mit 599 Anträgen auf Platz sechs der Asylstatistik finden. Auf den Plätzen vier und fünf reihten sich Bürger der Russischen Föderation (702 Anträge) und Iraker (644) ein. Der Anteil der positiven Entscheidungen: je etwa ein Drittel. Insgesamt wurden im Lauf der ersten sechs Monate 10.930 rechtskräftig positive Asylentscheidungen gefällt; weitere 3593 Personen bekamen rechtskräftig subsidiären Schutz, 678 Bleiberecht aus humanitären Gründen. Macht insgesamt 15.201 Schutzgewährungen.