Glaube im Herzen – nicht im Mund
Der Vatikan kann den biblischen Speisevorschriften keine hinzufügen. Leider sind die Verfasser des Schreibens dem Papst in die Quere gekommen. Dem Papst ist eine menschenfreundliche Seelsorge ein großes Anliegen. Bei aller Notwendigkeit, in der Liturgie auf Echtheit und Qualität zu schauen (wir beziehen in Oberalm die glutenfreien Hostien von einer Hostienbäckerei eines Klosters), ist es verwunderlich, dass der Vatikan glutenfreie Hostien als ungeeignet erachtet. Weil es dem Papst sicher ein Anliegen ist, dass auch Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, ihre Beziehung zu Jesus Christus in der Kommunion, der innigsten Verbindung mit dem Auferstandenen, feiern können. Es ist nicht zu verstehen, dass Ämter des Vatikans nichts Besseres zu tun haben, als solche eigenartigen Rundschreiben zu verfassen, wo es in unseren Gemeinden ohnedies nur ganz wenige sind, denen glutenfreie Hostien eine wichtige Hilfe für ihre Glaubenspraxis sind.
Ganz bedenklich wird es, wenn dies zu einer wichtigen Frage des Vatikans wird, hingegen aber in vielen Gemeinden immer weniger Eucharistie gefeiert werden kann, wo doch diese „Quelle und Höhepunkt christlichen Lebens“ist.
Die Bischöfe müssten vielmehr dem Papst „kühne Überlegungen“unterbreiten und für das Leben der Kirche neue Wege ermöglichen. Die Freistellung der priesterlichen Lebensform (Zölibat), die Zulassung der Frauen zur Priesterweihe und auch die Bischofsbestellung bräuchten ganz dringend eine Reform. Das Kirchenvolk soll gehört, nicht nur vertröstet werden – wie z. B. in Innsbruck. Gidi Außerhofer, Pfarrer in Oberalm und Puch