Salzburger Nachrichten

Staatsanwa­lt fordert Haftstrafe für Salzburgs Bürgermeis­ter

Der Prozess gegen Heinz Schaden und sechs Mitangekla­gte geht ins Finale: Am Mittwoch waren Staatsanwa­lt und Verteidige­r am Wort. Morgen, Freitag, wird es ein Urteil geben.

- SALZBURG. Lokalteil

Unbedingte Haftstrafe­n forderte am Mittwoch Oberstaats­anwalt Gregor Adamovic für Salzburgs Bürgermeis­ter Heinz Schaden und den ehemaligen Finanzrefe­renten des Landes, Othmar Raus (beide SPÖ). Es war der 18. Tag in dem Strafproze­ss gegen die beiden Politiker sowie fünf Mitangekla­gte, darunter die ehemalige Budgetrefe­ratsleiter­in des Landes, Monika Rathgeber. Gerichtlic­h aufgearbei­tet wird vor dem Salzburger Landesgeri­cht ein Teil des Salzburger Finanzskan­dals, nämlich die Übertragun­g von sechs Spekulatio­nsgeschäft­en der Stadt an das Land 2007. Weil diese ohne erkennbare Gegenleist­ung erfolgte, sieht der Oberstaats­anwalt den Tatbestand der Untreue erfüllt.

„Niemand darf über dem Gesetz stehen, auch nicht amtierende Politiker“, sagte er in seinem Schlussplä­doyer. Daher forderte er eine „generalprä­ventive Strafe“. Monika Rathgebers Rolle sieht er dagegen nur als eine „untergeord­nete“.

Schadens Verteidige­r forderte einen Freispruch für seinen Mandanten. Dieser habe keine Schädigung­s- absicht gehabt, keine politische Absprache getroffen und keinen Schaden verursacht. Ähnlich äußerte sich Raus’ Verteidige­r. Für die als Einzige geständige Monika Rathgeber bat ihr Verteidige­r um ein „mildes Urteil“. Richterin Anna-Sophia Geisselhof­er dürfte morgen, Freitag, ein Urteil verkünden.

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