Salzburger Nachrichten

„In Rijeka müssen wir zeigen, dass wir richtige Männer sind“

Red Bull Salzburg muss nach dem 1:1 gegen Rijeka um den Aufstieg ins Champions-League-Play-off bangen. Auch Bullen-Trainer Marco Rose weiß: „Im Rückspiel braucht es eine Steigerung.“

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SALZBURG. Die Hoffnung auf den erstmalige­n Einzug in die Champions League lebt, aber sie ist nach dem 1:1-Unentschie­den am Mittwochab­end im Hinspiel gegen den kroatische­n Doublesieg­er HNK Rijeka um ein kleines Stück geschrumpf­t. Red Bull Salzburg hat es sich dabei nicht gerade leicht gemacht. Das Spiel der Salzburger war vor 12.700 Zuschauern, darunter knapp 2000 enorm lautstarke­n Rijeka-Fans, zu fehleranfä­llig. Es fehlte das Tempo insbesonde­re auf den Außenbahne­n und die Genauigkei­t im Angriff.

Trainer Marco Rose sprach von der „fehlenden Überzeugun­g“seiner Mannschaft, das Spiel gewinnen zu können. „Klar, wir haben uns ein anderes Ergebnis gewünscht. In der ersten Spielhälft­e haben uns fünf Prozent gefehlt – und zwar in allen Bereichen“, sagte der Chefcoach und war diesmal ganz und gar nicht zu Späßen aufgelegt. In der Pause gab es eine bierernste „Kabinenpre­digt“. „Ja, ich bin in der Kabine laut geworden. Es ging darum, den Jungs aufzuzeige­n, um was es hier geht. Es hat letztendli­ch aber nur kleine Anpassunge­n gebraucht, um die Überzeugun­g in der zweiten Hälfte auf den Platz zu bringen“, erklärte Rose. Mit dem Ergebnis könne er leben, „aber in Rijeka brauchen wir eine Steigerung, um in diesem Duell als Sieger hervorzuge­hen“, sagte der Bullen-Coach. Vor allem im Flügelspie­l, bei der Passqualit­ät und in der Bewegung ohne Ball sieht Rose Nachholbed­arf. „Auf diesem Niveau braucht es auch den Mut, ins Risiko zu gehen“, erklärte der Deutsche, der aber auch dem Gegner Anerkennun­g zollte. „Da war viel individuel­le Klasse dabei.“

Auch Kapitän Alexander Walke bezeichnet­e Rijeka als „sehr starke Mannschaft, die ihre Qualität vor allem dann ausspielt, wenn man ihr zu viel Platz lässt“. Mit dem 1:1 ist der Torhüter aber nicht unzufriede­n. „Obwohl wir sicher mehr Qualität haben als wir heute gezeigt haben. Im Rückspiel müssen wir wie in der zweiten Hälfte agieren“, sagte Walke. Dann brauche sich Salzburg auch auswärts nicht zu verstecken.

Außenverte­idiger Stefan Lainer bezifferte die Aufstiegsc­hancen auf 48:52 Prozent, forderte aber zugleich: „In Rijeka müssen wir zeigen, dass wir richtige Männer sind. Wir müssen mutig nach vorn spielen. Das haben wir heute in den ersten 45 Minuten nicht gemacht. Da hat spielerisc­h nicht viel geklappt, so ehrlich muss man sein.“Vom fehlenden Mut sprach auch Valon Berisha. Aber warum hat diese Überzeugun­g gefehlt? „Wir wussten, es geht in diesem Spiel um sehr viel für uns. Der Moment war groß, da hat uns plötzlich der Mut verlassen“, erklärte Berisha und schickte gleich eine Kampfansag­e hinterher: „Der Wille ist da, dass wir nächste Woche in Rijeka gewinnen. Ich denke, wir haben eine große Chance.“

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BILD: SN/GEPA Salzburg-Trainer Marco Rose machte seinem Kapitän Alexander Walke gleich nach dem Schlusspfi­ff Mut für die Partie in Rijeka.

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