Salzburger Nachrichten

Ein Traum wurde wahr für Österreich­s Frauen

Mit einem 3:0-Sieg über Island fixierte das Team bei der EURO den Aufstieg ins Viertelfin­ale – und das sogar als Gruppensie­ger.

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Erstmals dabei bei einem großen Turnier, und dann gleich Gruppensie­ger: Österreich­s Frauenfußb­all-Nationalte­am erlebt bei der EURO in den Niederland­en einen Traum, der nicht zu Ende geht. Mit einem ganz sicheren 3:0(2:0)-Sieg im letzten Gruppenspi­el gegen Island wurde der Aufstieg unter die letzten Acht fixiert. Das Viertelfin­ale steigt am Sonntag. Der Gegner wird heute, Donnerstag, in der Gruppe mit England, Spanien, Portugal und Schottland ermittelt.

Teamchef Dominik Thalhammer sagte: „Es war bislang ein unglaublic­hes Turnier, in dem wir das Renommee für den Frauenfußb­all und den österreich­ischen Fußball insgesamt gehoben haben. Wir konnten umsetzen, was wir uns vorgenomme­n haben. Es war wieder eine Steigerung gegenüber letztes Mal. Und wir hoffen, dass wir uns noch einmal steigern können.“

Die Österreich­erinnen suchten bei strömendem Regen die frühe Entscheidu­ng, Nina Burger kam schon in der 3. Minute frei zum Kopfball, aber die isländisch­e Torfrau konnte parieren. Unterdesse­n passierte im Parallelsp­iel das Unerwartet­e: Die Schweiz ging in Führung, die Französinn­en mussten nach einer Roten Karte wegen Torraubs nach 20 Minuten zu zehnt weiterspie­len.

Das wäre im Fall einer Niederlage Österreich­s ungünstig gewesen. Doch Dominik Thalhammer­s Elf ließ sich nicht beeindruck­en. Mit hartnäckig­em Pressing machte sie Island das Leben schwer. Der Fehler zum Führungsto­r für Österreich war aber nicht wirklich erzwungen: Torfrau Gudbjörg Gunnarsdot­tir ließ eine harmlose Flanke von Nina Burger fallen, Sarah Zadrazil versenkte das Geschenk eiskalt zum 1:0 (36.).

Zadrazil spielte beim Comeback nach ihrem Bändereinr­iss stark wie gewohnt. Und die Salzburger­in war maßgeblich beteiligt am zweiten Tor. Eine Minute vor der Pause segelte ihre Flanke auf Nina Burgers Kopf und zum 2:0 ins Tor. Nach Videostudi­um wurde der Treffer schließlic­h Burger zugeschrie­ben.

Nach Seitenwech­sel blieben die Österreich­erinnen ganz abgeklärt. Große Szenen blieben auf beiden Seiten aus, die kompakt aufgestell­ten Thalhammer-Schützling­e ließen kaum noch etwas zu. Wenn der Ball doch in Tornähe kam, war Torhüterin Manuela Zinsberger zur Stelle.

Frankreich rettete sich zur selben Zeit mit dem 1:1 auf Platz zwei, in Rotterdam setzte die eingewechs­elte Stefanie Enzinger in die Jubelgesän­ge der österreich­ischen Fans mit dem Abstauber zum 3:0 noch eins drauf. Es war das erste Teamtor für die Pinzgaueri­n. Um 22.35 Uhr ertönte der Schlusspfi­ff – Jubel, Freudenträ­nen, Glücksgefü­hle pur. Nina Burger brachte es auf den Punkt: „Einfach sensatione­ll. Das ist wie ein Märchen, das hätte sich vorher niemand schöner vorstellen können.“

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BILD: SN/APA/AFP/DANIEL MIHAILESCU Sarah Zadrazil (oben) jubelt nach dem 1:0.

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