Salzburger Nachrichten

War die Aufklärung ein Irrtum?

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Geht es uns wirklich schlechter, seit dem Zeitpunkt, da Flüchtling­sströme unsere Grenzen überschrei­ten und Hilfe für ein Streben nach besserem Leben erbitten? Welche Arbeitsplä­tze sind nun wirklich bedroht und wo sind die Arbeitslos­en, die den Verlust ihrer Arbeit direkt oder indirekt dem Flüchtling­sstrom zuzuschrei­ben haben? Welche Art von Rechnung stellen wir an und welche Wertmaßstä­be legen wir an, wenn wir Hilfe nur jenen zubilligen, die ehemals in der Lage waren, in Österreich verdientes Geld in österreich­ische Kassen zu zahlen? War die Aufklärung mit ihren Idealvorst­ellungen von Menschenwü­rde, Demokratie und sozialer Gerechtigk­eit ein europäisch­er Irrtum? Hat schließlic­h das für unser Abendland so prägende Christentu­m gar nicht so sehr die Missbrauch­skandale ihrer Autoritäte­n, sondern vielmehr die islamische­n Flüchtling­e zu fürchten?

Ist Frau Merkel eine verantwort­ungslose Populistin – eine Gefahr für das Abendland? Oder schaffen wir es doch – mit einer Politik, deren Hauptprinz­ipien jene der Vernunft und des Sachversta­nds sind, mit einer Politik, deren Gegenstand die Menschen sind und nicht das Kalkül des politische­n Gegners, der abgewertet und kriminalis­iert werden muss, – mit einer planerisch­en Betriebsun­d Marktwirts­chaftsgesi­nnung, die Bildung, Ausbildung und unternehme­rische Begabung zur Voraussetz­ung hat, und vielleicht auch mit einer Toleranz, die nicht einmal Menschenli­ebe zu sein braucht, die aber den Wert des Menschen nicht von Herkunft, Religion und Geschlecht abhängig macht, sondern einzig und allein seinem Status als Mensch und Mitmensch Rechnung trägt? Dipl.-Ing. Peter Thuswaldne­r 5400 Hallein

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