Salzburger Nachrichten

Stadt will Zahl der Reisebusse beschränke­n

Ab 2018 müssen sich Reisebusse, die in die Stadt wollen, vorab eine Parkerlaub­nis besorgen. Die Höhe der neuen Parkgebühr ist aber noch offen.

- WWW.SALZBURG.COM/WIZANY stv

40.000 Reisebusse – oder ein bisschen mehr. So viele werden heuer laut Schätzung des Magistrats erstmals ihre Gäste in der Stadt Salzburg abladen. Im Vorjahr waren es laut Bert Brugger, Chef der Tourismus Salzburg GmbH, „nur“35.000 Busse. Rechnet man mit je 35 Personen pro Bus, kommt man auf 1,4 Millionen Reisebusgä­ste pro Jahr. Brugger schränkt aber ein, dass ein Teil dieser Busgäste in Hotels in und um die Stadt wohne und nur nur vom Bus ins Zentrum gebracht werde. Laut der letzten Studie, die zehn Jahre alt ist, ging die Stadt bisher von 700.000 reinen Tagesbusgä­sten aus. Brugger: „Es könnten aber heuer auch eine Million sein.“

Neben diesem besonders großen Andrang – speziell am Terminal in der Paris-Lodron-Straße – waren aber auch die zunehmende­n Beschwerde­n über das Verhalten mancher Busgäste Grund für die Einberufun­g eines „Reisebusgi­pfels“am Mittwoch.

Beschlosse­n wurde, dass es künftig eine Mengensteu­erung der ankommende­n Reisebusse geben soll. Der für den Tourismus zuständige Vizebürger­meister Harald Preuner (ÖVP) sagt: „Wir wollen ein Online-Buchungssy­stem für Reisebusse einführen, das dem alten Vignettens­ystem ähnlich ist.“Konkret müssen sich Busse vorab auf einer Internetse­ite registrier­en, die Parkgebühr zahlen und erhalten dann von der Stadt am gewünschte­n Tag eine einstündig­e Frist zugeteilt, wann sie ihre Gäste abladen bzw. einsammeln dürfen. Die Stadt selbst wird festlegen, welchen der beiden Terminals (Paris-Lodronoder Erzabt-Klotz-Straße) der Chauffeur anfahren darf. Auch Busse von Hotels müssen sich registrier­en, sollen aber von der Parkgebühr befreit sein. Mit dem System soll, ähnlich wie bis 2006, eine Steuerung und Verteilung der Busgäste möglich sein.

Alle beteiligte­n Politiker befürworte­ten diese „Mengensteu­erung“– denn wenn ein Terminal voll sei, sei er voll. Preuner betont aber, dass dies nicht als „Obergrenze“für Bustourist­en gemeint sei. Verkehrsst­adtrat Johann Padutsch (BL) betont, dass es von der Polizei eine Ermächtigu­ng für die Wachdienst­e, die die beiden Bustermina­ls betreiben, geben soll: „Sie sollen strafen dürfen, wenn ein Bus nicht rechtzeiti­g vom Terminal wegfährt.“Weiters soll es höhere Strafen für illegal parkende Reisebusse geben.

Noch sind aber viele Details der Regelung, die von einer Arbeitsgru­ppe bis Herbst ausgearbei­tet werden soll, offen. So wurde etwa über eine mögliche Anhebung der aktuell mit 24 Euro recht niedrigen Bus-Tagesparkg­ebühr noch nicht diskutiert. Die wünscht sich aber etwa die Sprecherin der Fremdenfüh­rer, Inez Reichl-de Hoogh. Der Obmann des Altstadtve­rbands, Andreas Gfrerer (Hotel Blaue Gans), kann sich hier „sogar eine Verdreifac­hung vorstellen“. Auch eine Verbesseru­ng der Infrastruk­tur – etwa ein WC in der Paris-LodronStra­ße – war noch kein Thema.

Wahrschein­lich ist laut Preuner, dass es bis Weihnachte­n einen Amtsberich­t samt Gemeindera­tsbeschlus­s geben wird. Der Start des neuen Konzepts sei für Mai/Juni 2018 angepeilt, sagt Brugger: „Wir müssen das ja auch der Reiseindus­trie bekannt geben. Da werden wir alle Kontakte nutzen. Aber da wird es wohl eine Übergangsf­rist geben, wo der eine oder andere Bus auftauchen wird, der nichts von der neuen Regelung weiß.“

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Bus spuren . . .

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