Salzburger Nachrichten

In Kleßheim müssen Dutzende Bäume fallen

Das Eschenster­ben macht auch vor denkmalges­chützten Parkanlage­n nicht halt: Auch rund um das Schloss Kleßheim wütet die Pilzerkran­kung.

- Christian Straßl, Bezirksför­ster

Die ersten Bäume sind bereits gefällt. In der Parkanlage rund um das Schloss Kleßheim sei Gefahr in Verzug, sagt Bezirksför­ster Christian Straßl. Das habe ein Gutachten einer Privatfirm­a ergeben. „Die Parkanlage wird regelmäßig überprüft. Die jüngste Untersuchu­ng der Experten ergab, dass in 37 Fällen dringender Handlungsb­edarf besteht. Viele der Bäume drohen umzustürze­n.“

Bei den meisten der problemati­schen Bäume handelt es sich um Eschen. Wie in ganz Europa sind auch in Salzburg diese Bäume von einer Pilzerkran­kung betroffen. „Letztlich stirbt die Wurzel des Baumes ab. Dann besteht die Gefahr, dass dieser umstürzt. Deshalb muss man bei betroffene­n Bäumen rasch handeln“, sagt Straßl. Wie viele Bäume im Schlosspar­k und dem dazugehöri­gen Wald gefällt werden müssen, steht noch nicht fest. „In dem Gutachten sind teilweise ganze Baumgruppe­n als betroffen genannt. Wir werden in den nächsten Tagen alle Stellen noch einmal überprüfen. Es werden wohl deutlich mehr als 37 Bäume fallen müssen“, sagt Straßl. In der kommenden Woche werde der Großteil der Bäume gefällt.

1700 Bäume stehen innerhalb der Schlossmau­ern von Kleßheim. Wie das Schloss stehen laut Straßl auch die Bäume unter Denkmalsch­utz. Deshalb sind sie auch nummeriert und mit einem Schild versehen. Der Denkmalsch­utz müsse vor der Fällung in diesem Fall nicht konsultier­t werden. „Da Gefahr in Verzug besteht, können wir sofort reagieren“, sagt Bezirksför­ster Straßl. Man könne in dem stark frequentie­rten Park nicht darauf warten, dass ein Baum umstürze.

Mit dem Eschenster­ben muss sich laut Straßl aus Haftungsgr­ünden jeder Waldbesitz­er befassen. „Bei den meisten Wäldern geht irgendwo ein Weg durch. Wenn da ein betroffene­r Baum steht, muss man reagieren.“So müsse man nun auch etwa den Salzach-Treppelweg überprüfen.

Straßl rechnet damit, dass die Esche fast aussterben werde. „Der Pilz breitet sich aggressiv aus. Und nur ein bis zwei Prozent der Bäume sind resistent.“

„Wir können nicht warten, bis in dem Park ein Baum umstürzt.“

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BILDER: SN/PRLIC Christian Straßl (r.) mit Parkverant­wortlichem Josef Forsthuber. Eschen drohen umzustürze­n.

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