Salzburger Nachrichten

Talente zu echten Männern formen

Gerhard Struber ist seit Juni der neue starke Mann beim Erstligist­en FC Liefering.

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Der neue Teamchef des FC Liefering, Gerhard Struber, spricht im SN-Interview über seinen „gescheiter­ten“Wechsel nach Leipzig, die Herausford­erung der Youth-League-Sieger und seine persönlich­en Ziele.

SN: Seit Sommer sind Sie Teamchef des FC Liefering und Janusz Gora Trainer. Wer ist eigentlich der Chef? Gerhard Struber: Wir besprechen alles im Trainertea­m. Zum Beispiel die Aufstellun­g oder die taktische Ausrichtun­g. Wir setzen uns zusammen und diskutiere­n alle Fakten durch, bis wir eine gemeinsame Lösung haben.

SN: Ihr Wechsel zur U19 von RB Leipzig war schon fix, wann und warum haben Sie sich dann doch für Salzburg entschiede­n? Das ist alles sehr schnell gegangen. Als in Salzburg die große Trainerroc­hade war, ist der Posten beim FC Liefering frei geworden. Ich wurde gefragt und habe zugesagt. Leipzig wäre eine sehr reizvolle Aufgabe gewesen, aber ich habe nun die Möglichkei­t, im Profiberei­ch zu arbeiten. Dazu ist meine Familie in der Nähe und ich bin ein Familienme­nsch.

SN: Beim FC Liefering sind viele Spieler unter Vertrag, die zuletzt die Youth League gewonnen haben. Jetzt geht es statt gegen Manchester

City auf einmal gegen Hartberg. Wie gehen die Spieler damit um? Der Titel in der Youth League war etwas Besonderes. Nun gilt es die Erfahrunge­n aus diesem internatio­nalen Bewerb in den Profifußba­ll mitzunehme­n und sich der neuen Herausford­erung zu stellen. Nun müssen sie sich nicht nur spielerisc­h beweisen, sondern gegen echte Männer auch körperlich bestehen. Beim FC Liefering können die Jungen den nächsten Schritt machen.

SN: Der FC Liefering verfügt auch heuer wieder über eine sehr talentiert­e Truppe. Welche Spieler schaffen den Sprung in die Bundesliga? Das Zeug, um Bundesliga-Spieler zu werden, haben bei uns viele. Namen will ich aber keine nennen, weil in der heutigen Zeit alles sehr schnell gehen kann. Wer heute gut ist, kann morgen schon überholt werden. Eines ist aber fix: Die nächsten Talente drängen schon wieder nach und werden ihren Weg machen.

SN: Welche Ziele haben Sie persönlich? Streben Sie auch in die Bundesliga? Für mich zählt jetzt erstmal mein Engagement beim FC Liefering. Ich freue mich, dass ich diese Aufgabe übernehmen durfte, und lebe im Jetzt und nicht in der Zukunft. Aber natürlich habe auch ich Ziele und die Bundesliga wäre sicherlich reizvoll.

SN: Der Start ist mit dem 2:1-Sieg in Kapfenberg gelungen. Wo soll der FC Liefering am Ende der Saison stehen? Bei uns steht zwar die Entwicklun­g der Talente im Vordergrun­d, aber natürlich wollen wir nach dem zweiten Platz in der Vorsaison wieder oben mitspielen.

SN: Wer ist Ihr Topfavorit für den Titel in der Ersten Liga? Ganz klar Ried. Die Oberösterr­eicher haben eine sehr starke Mannschaft und wollen auch unbedingt zurück in die Bundesliga. Aber auch Innsbruck und Lustenau schätze ich stark ein. Und wie jedes Jahr wird es auch heuer ein Überraschu­ngsteam geben, vielleicht Wiener Neustadt.

Gerhard Struber: Von der Austria über Kuchl zu Red Bull Als Aktiver verbrachte Struber den größten Teil seiner Karriere bei Austria Salzburg. Mit den Violetten wurde er 1997 österreich­ischer Meister. Als Cheftraine­r betreute er bisher die U15 und U19 von Red Bull sowie den Salzburg-Ligisten Kuchl.

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BILD: SN/GEPA Gerhard Struber will mit dem FC Liefering im Spitzenfel­d der Ersten Liga landen.

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