Salzburger Nachrichten

Kein Protest gegen Grenzkontr­ollen?

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Die Grenzkontr­ollen am Walserberg verursache­n seit vielen Monaten unerträgli­che Staus. Wer in Wals am Ende der Innsbrucke­r Bundesstra­ße über die Verbindung Schwarzbac­h auf die Autobahn einbiegt, muss damit rechnen, dass er die paar Kilometer bis Bad Reichenhal­l statt in ein paar Minuten in eineinhalb Stunden (!) zurücklegt. Die Navis der Urlauber lotsen sie von der Autobahn weg nach Wals. Damit verstopfen sie die Hauptverbi­ndung durch Wals in einer Weise, die nun völlig inakzeptab­le Ausmaße erreicht hat.

Diesen Sonntag war ab den frühen Morgenstun­den auf der Straße vom Birnbaum-Kreisverke­hr, wo die Autos die Autobahn verlassen, bis zur alten Grenze am Walserberg eine durchgehen­de permanente Kolonne, die immer wieder zum völligen Stillstand kam. Und das setzte sich den ganzen Sonntag fort! Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, muss die Abgase einatmen, wodurch Radfahren nichts mehr mit gesundem Sport zu tun hat. Wir wissen, wem wir den Unsinn der massiven Grenzkontr­ollen, die uns zurück in die Sechzigerj­ahre katapultie­ren, zu verdanken haben: den Herren Seehofer und Herrmann auf der bayerische­n Seite, Sobotka und Kurz auf der österreich­ischen.

Obwohl immer weniger Flüchtling­e kommen, werden die Grenzkontr­ollen ausgebaut und intensivie­rt! Seit einigen Wochen ist nun auch die Zufahrt in Piding zur Autobahn München gesperrt! Das Chaos wird sukzessive potenziert. Die Gemeinde Wals sieht anscheinen­d zu, wie die Lebensqual­ität im Ort täglich sinkt. Steht die Gemeindeve­rtretung mit dem Rücken zur Wand, weil sie für Bundesstra­ßen nicht zuständig ist? Was sagt das Land? Dem Bund scheint das Geschick der Bürger egal zu sein. Wo bleibt der Protest der Bevölkerun­g? Mag. Dr. Siegfried C. Strasser 5071 Wals

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