Mutige Ansagen der Red-Bull-Profis müssen auch umgesetzt werden
Red Bull Salzburg muss in Rijeka zumindest ein Tor erzielen, um die Chance auf den Aufstieg zu wahren. Wie den Bullen das auch gelingen kann.
Dass es nicht unmöglich ist, nach einem 1:1 im Heimspiel gegen den regierenden kroatischen Fußballmeister das Play-off in der Qualifikation zur Champions League zu erreichen, das hat schon einmal eine Elf von Red Bull Salzburg gezeigt. In der Saison 2009/10 schaffte die damalige Truppe von Trainer Huub Stevens mit einem 2:1 in Zagreb gegen Dinamo noch den Aufstieg. Andreas Ulmer und Christoph Leitgeb standen auch schon damals im Team der Bullen.
Auf die Leistungen der Routiniers wie Ulmer und Co. wird es in dieser Saison ankommen. Denn nach dem 1:1 in Salzburg strotzt der kroatische Meister, Rijeka, vor Selbstvertrauen. So betonte Offensivspieler Alexander Gorgon: „Wir haben spielerisch sehr gut mitgehalten. Mit dem Ergebnis können wir gut leben. Wir wissen, was Salzburg kann, aber wir haben gesagt, wir wollen uns nicht verstecken. Das haben wir auch umgesetzt“, betonte der Wiener. Die Salzburger erwartet am 2. August auch mit Sicherheit ein heißer Tanz. Das kleine Stadion in Rijeka wird mit Sicherheit einem Hexenkessel gleichen. Auf eine aufgeheizte Atmosphäre stellt sich auch bereits Salzburg-Trainer Marco Rose ein. „6000 Rijeka-Fans werden eine Stimmung wie 60.000 Zuschauer erzeugen.“Auch Bullen-Kapitän Alexander Walke sieht eine hektische Ausgangslage: „Es wird beben und brennen. Wir müssen vor dem Spiel alles besprechen, denn am Platz werden wir uns nicht mehr unterhalten können.“
Einfach wird die Aufgabe für den österreichischen Meister nicht werden, aber aussichtslos ist die Lage keinesfalls. In Summe verfügen die Salzburger nämlich über die höhere individuelle Qualität. Dazu hat Rose noch einige Überraschungen in der Hinterhand. So könnte er zum Beispiel im Rückspiel auf Routinier Leitgeb setzen. Oder Takumi Minamino stürmen lassen und mit Hannes Wolf einen weite- ren Youngster für die Offensive bringen. Obwohl Wolf erst 18 Jahre alt ist, hat er schon gezeigt, dass er auch an große Aufgaben unerschrocken herangeht. Seine Unbekümmertheit, sein Selbstbewusstsein und vor allem seine Spielstärke und Torgefährlichkeit könnten zu einem großen Plus werden. Solche Profis sind in Rijeka neben den erfahrenen Führungsspielern gefragt. Zu so einem ist in der vergangenen Saison Stefan Lainer aufgestiegen. Auch der kampfstarke Nationalspieler wollte am Tag danach nicht mehr viel über die verschlafene erste Halbzeit nachdenken. Lainer fordert mehr Mut. „Wenn wir mutig in der Offensive agieren, dann kochen die Gegner alle nur mit Wasser. Jetzt brauchen wir überhaupt nicht mehr nervös sein und können voll angreifen“, meinte Lainer.
Können die Salzburger ihre Ansagen auch in die Tat umsetzen, dann warten auch auf Rijeka noch zumindest neunzig heiße Minuten.