Auf stillen Wegen im Hagengebirge
Zwischen Salzach- und Bluntautal lockt eine kontrastreiche Wanderung zur idyllischen Angeralm. Weiter geht’s auf den einsamen Tristkopf.
GOLLING.
Die Unberührtheit des Hagengebirges hat eine jahrhundertelange Tradition, war doch der schwer zugängliche Gebirgsstock bevorzugtes Jagdgebiet der Landesherren, des Adels und später des Geldadels. Almen gab es früher trotz der erschwerten Umstände einige, mittlerweile sind sie aber alle verfallen. Bis auf eine Ausnahme: das Gebiet der Angeralm im Nordosten des Plateaus ist über das Bluntautal relativ leicht erreichbar.
Dorthin führt die stille Wanderung, und wer noch weiter in die Einsamkeit des Hagengebirges vordringen und die Tour um das Doppelte erweitern möchte, dem sei der Rundweg auf den Tristkopf (2110 m) empfohlen. Eine Orchideenwiese bei der verfallenen Fillingalm und Hunderte Kohlröserl am Gipfel sind der Lohn.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz vor dem Bluntautal. Taleinwärts geht es über die Brücke, bald danach zweigt der Weg 450 (Angeralm) nach links ab. Vom breiten Wirtschaftsweg bieten sich immer wieder markierte Abkürzer an, ab 850 Meter Seehöhe bleibt die Route aber für sechs Kehren auf der im Jahre 2010 neu errichteten Forststraße. Danach zweigt der Weg 450 wieder in den Wald ab, trifft dann abermals auf die Forststraße und folgt dieser 150 Meter bis zu einem Almentor. Der Steig führt zur nahen Kratzalm und weiter zu einer Weggabelung. Über den Kettensteig wird sich die Runde wieder schließen, der anspruchsvollere Anstieg zur Angeralm folgt zuvor aber dem links abzweigenden Verbundsteig 458. Auf diesem verwachsenen, feuchten Steig, der mehr oder weniger die Trasse der Hochspannungsleitung begleitet, würde man sich manchmal eine Machete wünschen, aber schließlich breitet sich nach einer guten Gehstunde das einladend große Wiesenplateau rund um die Angeralm (1591 m) aus. Bei der Alm gibt es zwar keine Bewirtung, aber frisches Quellwasser zum Auftanken, schöne Rastplätze und viele Almtiere. Diese gelangen über den Kettensteig auf die Angeralm, auf dem es nun wieder retour geht. Der Weg dorthin führt nordwestwärts quer über die Weidefläche zu einem Jagdhaus, dann an einem Stadel vorbei und bleibt schließlich oberhalb der imposanten Kettenwand. Bei der Kratzalm schließt sich die Runde wieder.