Salzburger Nachrichten

Die Listen füllen sich, Promis sind gefragt Eine SPÖ-Rebellin für Pilz, ein ÖVP-Grande berät die Neos

Die ÖVP präsentier­t eine Kandidatin, an deren Schicksal ganz Österreich Anteil nahm. Aber auch die anderen Parteien stellen sich neu auf.

- Pur, i.b.

WIEN. Neue Kandidaten zu präsentier­en, das garantiert Aufmerksam­keit und ist daher eine beliebte Übung im Wahlkampf. Am Freitag passierte es gleich mehrfach: ÖVPObmann Sebastian Kurz stellte eine neue Quereinste­igerin vor. Peter Pilz gab bekannt, welche drei Abgeordnet­en die notwendige­n Unterschri­ften für die Kandidatur der Liste Pilz beisteuern werden. Und die KPÖ präsentier­te einen jungen grünen Neuzugang als Nummer zwei.

Für die ÖVP kandidiert die ehemalige Stabhochsp­ringerin Kira Grünberg – als Spitzenkan­didatin in Tirol und auf Platz zehn der Bundeslist­e. Die Tirolerin ist seit einem Trainingsu­nfall vor zwei Jahren querschnit­tgelähmt und soll Behinderte­nsprecher Franz-Joseph Huainigg nachfolgen. Nach OpernballO­rganisator­in Maria Großbauer (Platz sechs) und dem früheren grünen Bundesrat Efgani Dönmez (Platz fünf) ist sie bereits der dritte Neuzugang für die allein von Kurz zusammenge­stellte Bundeslist­e. Grünbergs Schicksal rührte ganz Österreich, selbst der damalige Bundespräs­ident Heinz Fischer eilte an ihr Krankenbet­t. Grünberg, die dieser 24 Jahre alt wird, hält nach wie vor den Österreich-Rekord im Stabhochsp­rung (4,45 Meter).

Peter Pilz vermeldete am Freitag gleich drei Neuzugänge von anderen Parteien. Die bisherige SPÖ-Abgeordnet­e Daniela Holzinger-Vogtenhube­r sowie die bisherigen Grün-Abgeordnet­en Bruno Rossmann und Wolfgang Zinggl treten für die Liste Pilz an. Dass die rebellisch­e Holzinger-Vogtenhube­r die SPÖ verlässt, hat den mathematis­chen Nebeneffek­t, dass SPÖ und ÖVP im Nationalra­t jetzt gleich stark sind. Zinggl und Rossmann hatten bei den Grünen keine aussichtsr­eichen Listenplät­ze mehr erhalten. Als Quereinste­iger gewonnen hat Pilz den Anwalt Alfred Noll, der sich u. a. in Restitutio­nsfällen profiliert hat. Er soll an „prominente­r Stelle“gereiht werden.

Mit einem Neuzugang, wenn auch nur als Berater, konnte am Freitag auch Neos-Chef Matthias Strolz aufwarten. Der frühere ÖVPKlubobm­ann Heinrich Neisser wird für die Neos an einem europapoli­tischen Programm mitarbeite­n, aber ÖVP-Mitglied bleiben. Auch „Facebook-Rebell“Max Schrems gehört seit Kurzem zum Beratersta­b. Der prominente­ste Neuzugang wurde bereits vorgestell­t: Die frühere Präsidents­chaftskand­idatin Irmgard Griss wird Co-Spitzenkan­didatin der Neos neben Parteichef Strolz.

Die Grünen stellten diese Woche den Rechtsanwa­lt Georg Bürstmayr als Quereinste­iger vor. Er gilt als Asylrechts­experte und soll laut den Grünen ein Angebot an bürgerlich­e Wähler darstellen.

Prominente Plätze auf den SPÖListen nehmen jene Quereinste­iger ein, die Parteichef Christian Kern seit seinem Amtsantrit­t in die Regierung geholt hat: Sonja Hammerschm­ied, Pamela Rendi-Wagner und Thomas Drozda.

Abschließe­nd zur KPÖ, die dank Verstärkun­g aus dem grünen Lager diesmal als KPÖ Plus antritt: Am Freitag präsentier­ten sich Mirko Messner (KPÖ) als Listenerst­er und Flora Petrik (Noch-Bundesspre­cherin der Jungen Grünen) als Listenzwei­te.

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BILD: SN/APA/ PFARRHOFER Kandidiert für Sebastian Kurz’ ÖVP: Kira Grünberg.
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BILD: SN/APA/FOHRINGER Kandidiert für die Neos: Irmgard Griss.
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BILD: SN/FORUM INFORMATIO­NSFREIHEIT Kandidiert für die Liste Pilz: Alfred Noll.

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