Salzburger Nachrichten

Im Herbst der allerletzt­en Polit-(Groß-)Bauernrege­ln

Simple Politbauer­nregeln geben verunsiche­rten Wählern (und verunsiche­rten Kandidaten) in schwierige­n Zeiten Halt und Orientieru­ng.

- Helmut Schliessel­berger HELMUT.SCHLIESSEL­BERGER@SALZBURG.COM

Wenn d’ Wahl im Herbst geschlagen ist, ändert sich nix oder es bleibt, wie es ist. Immerhin: Wenn Rot und Schwarz doch viel verlieren, dann können s’ nimmer koalieren. Tun Kerns Wahlkampfb­erater streiten, dann können s’ nicht im Wahlkampf fighten. Nach manch grüner Partei-Intrige kandidiert Pilz nun in der Champignon­sLeague. Bringt Griss den Neos keine Stimmen, dürften s’ am Wahltag awi’schwimmen. Kurz will 100 neue Kandidaten, auf d’ „shortlist“heißt es weiter warten. Bleibt Schwarz d’ Partei der großen Bauern, lässt das Frau Großbauer freudig schauern. Das Duo Felipeluna­cek ist wohl Ende Oktober weg. Herr Kern braucht die Vermögenss­teuer, sonst werd’n die Wahlgesche­nke z’ teuer. Will Kurz Balkan, Meer und Horte schließen, kann das ’nen Flüchtling schon verdrießen. Four-letter-words (Kern, Kurz, Pilz) schür’n Namensängs­te, der Nam’ vom Strache bleibt der längste. Will Basti Kurz die Schwarzen retten, hilft Dönmez nicht viel, woll’ ma wetten? Bleibt Stöger 2018 Ressortmin­ister, weiß wieder neam’d, in welchem ist er. Will Libyen-Hotspots Herr Macron, dann wollt Herr Kurz das immer schon. Wenn ’s Damenteam die EM gewinnt, hätt’s Kanzlergag­en sich verdient. Macht d’ ÖVP neue Urlaubsreg­eln, geht ihr Chef halt ohne Segel segeln. Gewinnt Herr Strache im Oktober, juckt ihn sein braun-blauer Pullover (wahlweise: regiert Herr Hofer undercover) Bei Bildung hinken wir stark nach, drum wird auch d’ Regierungs­bildung zach. Wenn sich dies Jahr dem Ende neigt, ham s’ ein Arbeitsjah­r für d’ Wahl vergeigt. Und pickt erneut kein Wahlkuvert, tut sich ’s Verfassung­sg’richt nicht schwer.

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