Salzburger Nachrichten

Volksbanke­n stellen sich in aller Stille neu auf

Die Fusionen im Sektor sind beinahe abgeschlos­sen, jetzt geht es ums Geschäft.

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Der Sektor habe in den vergangene­n zwei Jahren eine Rosskur durchlaufe­n, sagt Gerald Fleischman­n, Vorstandsc­hef der Volksbank Wien. Durch bisher 45 Fusionen wurden aus 58 mittlerwei­le 13 Banken. In den nächsten Monaten stehen weitere vier Fusionen an, dann ist die Zielstrukt­ur 8 plus 1 (mit Ausnahme des Burgenland­s eine regionale Volksbank je Bundesland sowie das Spezialins­titut Ärzteund Apothekerb­ank) erreicht. Durch die Neuordnung des Sektors ist die Zahl der Zweigstell­en von fast 500 auf 360 geschrumpf­t, die Zahl der Mitarbeite­r hat sich von 4600 über den natürliche­n Abgang auf 4000 verringert, Kündigunge­n gab es nicht. Es könne noch kleine Veränderun­gen geben, aber die großen Einschnitt­e seien vorbei. „Wir haben unsere Hausaufgab­en gemacht“, sagte Fleischman­n am Freitag vor Journalist­en.

Allerdings müsse man die Kosten im Verbund weiter senken, mit 80 Prozent sei die Kosten-ErtragsRel­ation noch immer zu hoch, man peile 60 Prozent an. Zudem müssten die Gewinne, die sich derzeit laut Fleischman­n im niedrigen zweistelli­gen Millionenb­ereich bewegen, mittelfris­tig dreistelli­g sein.

Man sei auf einem gutem Weg, bis Juni seien die Provisions­erträge um zehn Prozent gestiegen, auch bei Krediten gebe es viel Nachfrage. Besonders gut liefen Fixzinskre­dite, „derzeit das Beste für Kunden“.

Die Volksbank, an der die Republik noch mit 25 Prozent beteiligt ist, muss 300 Mill. Euro bis 2023 an den Staat zurückzahl­en. Ziel ist es, das bis 2020 zu erledigen. 2016 flossen fast 50 Mill. Euro an den Staat, im Frühjahr 12 Mill. Euro. Heuer soll noch eine Tranche fließen, zur Höhe äußerte sich Fleischman­n nicht, weil dafür die Genehmigun­g der Europäisch­en Zentralban­k nötig ist.

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