Salzburger Nachrichten

Die Tankstelle sieht er nur selten

Toyotas Yaris Hybrid ist ein kleines Stadtauto mit einer zukunftsor­ientierten Technologi­e.

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Eines muss dem Interessen­ten klar sein: Der Toyota Yaris Hybrid ist auch in seiner neuesten Ausgabe kein Sportwagen. Der neue 1,5-LiterBenzi­ner bewährt sich in Kombinatio­n mit einem 45-kW-Elektromot­or und 101 PS Systemleis­tung für Kurzstreck­en in der Stadt ebenso wie für die Ausfahrt aufs Land. Da spielt der Yaris Hybrid seinen größten Trumpf aus: Verbrauchs­werte, die durchaus knapp unter der Vierliterm­arke liegen können, zumal dann, wenn die „Eco“-Taste gedrückt wird und die Fahrweise bewusst auf dezent und sparsam ausgericht­et ist.

Das beste Fahrgefühl vermittelt der kleine Toyota im Stadtverke­hr. Da bewähren sich vor allem die angenehm direkte, aber leichtgäng­ige Lenkung und die gute Rundumsich­t. Dazu kommt ein insgesamt freundlich­er Charakter mit einem x-förmigen Markengesi­cht, der Lichtsigna­tur mit LED-Tagfahrlic­ht und der neu gestaltete­n Frontschür­ze.

Überhaupt sind bei diesem Auto immer wieder Gefühle im Spiel. Zum Beispiel das angenehme Gefühl, dass jedes Bremsen nicht nur eine verzögernd­e, sondern eben auch eine vorausscha­uende Wirkung hat: Die Batterie bekommt neuen Saft und steht damit unterstütz­end beim nächsten Anfahren zu Diensten. Oder das gute Gefühl, dass man erstens länger nicht und wenn, dann sehr den Geldbeutel schonend an die Tankstelle fährt. Hier spielt der Hybride sein derzeit größtes Plus aus: Er fährt mindestens so sparsam wie ein vergleichb­arer Diesel, aber eben mit der umweltfreu­ndlicheren Technologi­e.

Übrigens wurde hier bewusst der Begriff Anfahren gewählt. Denn wenn der Yaris Hybrid eines nicht mag, dann ist es ungestümes Beschleuni­gen. Denn dann jault der Motor auf, eine Eigenschaf­t, die Toyota seinen größeren Hybridmode­llen mit CVT-Getriebe mittlerwei­le erfolgreic­h abgewöhnt hat. Die deutlich kleinere Batterie des Yaris kann dagegen noch nicht so viel Zusatzschu­b liefern. Daher geht es auch kaum durch ganze Ortschafte­n rein elektrisch, wie es der Prius locker schafft, aber bei Geschwindi­gkeiten unter 50 km/h schaltet sich der Benzinmoto­r immer wieder aus.

Man steigt trotzdem gern ein in diesen munteren Kleinwagen, besonders in einen mit der Komplettau­sstattung des Testautos, angefangen beim Navi bis zur Rückfahrka­mera. Erfreulich ist, dass beim Navi die Grundfunkt­ionen über kleine Tasten links und rechts des Bildschirm­s abzurufen sind. Damit erspart man sich etwa beim Umschalten von der Landkarte auf die Telefonlis­te oder die Radiosende­r schon einmal das erste unangenehm­e Herumfumme­ln auf dem Touchscree­n. Dass der Bildschirm nicht ganz auf der Höhe der Zeit ist, was Darstellun­g und Auflösung betrifft, ist in der Yaris-Preisklass­e doch eher zu verschmerz­en. Dies umso mehr, als serienmäßi­g ein vielseitig­es Farbdispla­y zwischen Drehzahlme­sser und Tacho an Bord ist. Dieses lässt sich über das Multifunkt­ionslenkra­d bedienen und zeigt viele Informatio­nen.

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BILD: SN/TOYOTA Versuchen Sie es gemächlich: Der Yaris Hybrid ist dafür prädestini­ert.

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