Salzburger Nachrichten

Zu ungeduldig unterwegs? Das kann teuer werden

Drängeln ist ein Vormerkdel­ikt: Darauf weisen Juristen immer wieder hin.

- SN, ARBÖ

Drängeln und dichtes Auffahren – Alltag im Verkehr – sind keine Kavaliersd­elikte. Wie eine aktuelle Studie des Kuratorium­s für Verkehrssi­cherheit zeigt, wird von den Verkehrste­ilnehmern auf Österreich­s Straßen aggressive­s Fahrverhal­ten immer stärker wahrgenomm­en.

Neben den Aspekten der Verkehrssi­cherheit sind es vor allem auch rechtliche Probleme, die auf rücksichts­lose Lenker – egal ob im Auto, auf dem Motorrad oder dem Fahrrad – zukommen können, wie Stefan Mann, Leiter der ARBÖ-Rechtsabte­ilung, ausführt.

„Drängeln ist ein Vormerkdel­ikt. Der Strafrahme­n für eine derart aggressive Fahrweise beträgt bis zu 2180 Euro. Zudem kann es im schlimmste­n Fall sogar zu einem Gerichtsve­rfahren wegen Gemeingefä­hrdung oder Nötigung kommen, das in Folge auch eine Freiheitss­trafe von bis zu einem Jahr nach sich ziehen kann. Dies gilt nicht nur für den motorisier­ten Individual­verkehr, sondern auch für Rad- und E-Bike-Fahrer“, erklärt der Jurist.

Wer durch seine „kämpferisc­he“Fahrweise einen Unfall verursacht, kann zudem Probleme mit der Versicheru­ng bekommen.

„Die Versicheru­ng wird zwar in jedem Fall den Schaden des Unfallgegn­ers übernehmen, allerdings können bei nachträgli­cher Feststellu­ng, dass der Lenker aufgrund seiner Aggression zum Lenken des Fahrzeugs nicht imstande war, Regressfor­derungen bis zu einer Höhe von insgesamt 22.000 Euro gestellt werden. Und die eigene Kaskoversi­cherung steigt möglicherw­eise aus“, warnt Mann vor provokativ­er Fahrweise.

Harsche Fahrmanöve­r zahlen sich somit nicht aus. Lieber Ruhe bewahren, den Ärger wegstecken und sicher ans Ziel kommen, sollte das Motto im Straßenver­kehr sein.

 ?? BILD: SN/ARCHIV ?? Nötigung durch dichtes Auffahren: Es kann teuer werden.
BILD: SN/ARCHIV Nötigung durch dichtes Auffahren: Es kann teuer werden.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria