Salzburger Nachrichten

Die Stadt braucht einen Aufbruch

Die Verurteilu­ng des Bürgermeis­ters hat die Stadt tief erschütter­t. Das Beben muss ihre politische Elite aufrütteln. Es gibt einiges aufzuräume­n.

- Sylvia Wörgetter

Salzburg kann sich kein Vakuum an der Spitze leisten

Vieles kann die Stadt Salzburg nach dem Urteil im Swap-Prozess brauchen, nur eines nicht: Ruhe. Davon hatte Salzburg in den vergangene­n Monaten genug. Die gesamte Stadtregie­rung starrte auf den Verlauf des Verfahrens gegen Bürgermeis­ter Heinz Schaden (SPÖ) und zwei Spitzenbea­mte des Magistrats wie das sprichwört­liche Kaninchen auf die Schlange. Und rührte sich nicht. Konnte sich nicht rühren.

Nun muss – unter widrigsten Umständen noch dazu – ein Aufbruch geschehen.

Die Stadt braucht wieder eine klare Führung. SPÖ-Klubobmann Bernhard Auinger ist zwar Heinz Schadens designiert­er Nachfolger. Er ist aber nicht Mitglied der Stadtregie­rung. Und somit nicht legitimier­t, anstelle des Bürgermeis­ters zu fungieren. Darunter litt zuletzt nicht nur jeder Entscheidu­ngsprozess in der Stadtpolit­ik, sondern auch Auinger selbst: Er sollte Autorität beweisen, die er nicht haben konnte.

Heinz Schadens Rücktritt ist – auch wenn das Urteil nicht rechtskräf­tig ist – unumgängli­ch. Er wird das höchste Amt der Stadt bis zu einer Entscheidu­ng der Wähler dem überlassen müssen, der vom Stadtrecht dazu vorgesehen ist: Vizebürger­meister Harald Preuner (ÖVP).

Preuner hat in den vergangene­n Monaten überaus verhalten agiert. So anständig es war, aus der Schwäche des so viele Jahre übermächti­gen Bürgermeis­ters kein politische­s Kleingeld zu münzen, so wichtig ist es jetzt, dass der Vizebürger­meister der Stadt rasch in die Gänge kommt.

Auch Stadtrat Johann Padutsch (Bürgerlist­e) hat einiges zu klären. Zum Beispiel, ob es ihn noch freut. Schon seit längerer Zeit macht er den Eindruck, sein Amt sei mehr Last als Lust. Eine Last, die der Frontmann nur trägt, weil hinter ihm personelle Leere herrscht. Oder weil in Person von Gemeinderä­tin Ingeborg Haller zwar eine potenziell­e Nachfolger­in parat steht, die Mehrheit im Bürgerlist­en-Klub diese aber nicht will.

Schaden, Preuner, Padutsch: Sie haben über sehr viele Jahre die Politik der Landeshaup­tstadt geprägt. Sie müssen jetzt die Weichen für einen Neubeginn stellen. Einen Neu-

 ?? WWW.SALZBURG.COM/WIZANY ?? Alles neu . . .
WWW.SALZBURG.COM/WIZANY Alles neu . . .
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria