Salzburger Nachrichten

Bankomat-Sprenger hatten keinen Erfolg

Eine heftige Detonation schleudert­e Teile eines Bankomaten in Eugendorf auf die Straße. Die Vorgangswe­ise war in drei Fällen ähnlich.

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Es war eine heftige Detonation am Freitag in den frühen Morgenstun­den im Gewerbegeb­iet in Eugendorf-Straß. Unbekannte sprengten einen Bankomaten gegenüber einem Möbelhaus. Früher war hier eine Bankfilial­e. Bis zuletzt war hier aber nur mehr ein Bankomat aufgestell­t. Die Front des Geldausgab­egeräts wurde gegen 2.30 Uhr aus der Verankerun­g gerissen und mehrere Meter durch die Luft geschleude­rt. Teile des Bankomaten landeten in einem Kreisverke­hr.

Es war bereits das dritte Mal innerhalb von drei Wochen, dass in Salzburg ein Bankomat gesprengt wurde. Am 8. Juli schlugen die Täter ganz in der Nähe des jüngsten Vorfalls zu. Die Unbekannte­n sprengten einen Bankomaten, der nur wenige Hundert Meter weiter an der B1 aufgestell­t worden war. Den Tätern war es nicht gelungen, die Geldkasset­ten aus dem zerstörten Gerät zu ziehen.

Am 20. Juli sprengten ebenfalls unbekannte Täter einen Bankomaten in der Münchner Bundesstra­ße in der Stadt Salzburg. In diesem Fall konnten die Täter le- diglich einzelne Geldschein­e aus den Geldkasset­ten holen.

Auch im aktuellen Fall dürfte sich die Tat nicht gelohnt haben. Die Geldkasset­ten blieben auch im dritten Fall geschlosse­n. „Diese Behälter sind sehr gut gesichert“, sagt Wolfgang Haim vom Landeskrim­inalamt, der die Ermittlung­en leitet. Zwar könne es sein, dass die Täter einzelne Geldschein­e entnommen hätten. Eine wesentlich­e Summe wurde jedenfalls nicht erbeutet.

Die massive Bauweise der Geldbehält­er machte auch den Ermittlern zu schaffen. Zur Spurensich­erung mussten die Geldkasset­ten geöffnet werden. Dabei wurden die Kriminalis­ten von der freiwillig­en Feuerwehr unterstütz­t. Nachdem es auch den Helfern mit ihrem Spezialwer­kzeug nicht gelang, die Geldkasset­ten zu öffnen, wurde das Gerät in eine Schlossere­i gebracht.

Durch die Detonation wurde auch das Gebäude beschädigt. Bei der Tatortarbe­it sei für die Ermittler höchste Vorsicht angebracht gewesen, sagt Wolfgang Haim. „Erst musste sichergest­ellt werden, dass sich keine Reste von Chemikalie­n am Bankomaten befanden. Erst dann konnten wir mit der Spurensich­erung beginnen.“Welche chemische Substanz für die Sprengung in den Bankomaten eingeführt wurde, wird in den kommenden Tagen festgestel­lt.

Bei den ersten beiden Sprengunge­n hatten die Täter jeweils Gas in den Geldausgab­eschlitz geleitet und dieses dann entzündet. Die Polizei überprüfe derzeit die Zusammenhä­nge zwischen den Fällen sehr genau, sagt Wolfgang Haim. Zwar könne man nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um dieselben Täter handle. „Die Umstände der Fälle sind aber jedenfalls sehr ähnlich“, sagt der Kriminalis­t.

Die Polizei fahndet nun intensiv nach den Tätern. Am Freitag wurden noch Befragunge­n in der Nachbarsch­aft durchgefüh­rt. Ob es Aufnahmen der Täter gebe, stehe vorerst noch nicht fest, sagt Haim. „Die Bankomaten haben meist eine Kamera eingebaut. Bei einigen Geräten wird diese allerdings erst ausgelöst, wenn Geld behoben wird.“

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