DNA eines Mordverdächtigen auf Roland Krenns Geldbörse
Im Kriminalfall des im Mai tot aufgefundenen Stadt-Salzburgers liegt jetzt das molekulargenetische Gutachten der Gerichtsmedizin vor. Zwei junge Männer stehen unter Mordverdacht.
Der seit Sommer 2016 vermisst gewesene Roland Krenn aus der Stadt Salzburg (63) war bekanntlich am 12. Mai dieses Jahres im Schweinestall des Anwesens eines 29-jährigen Gastwirts im Bezirk Braunau tot entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der vermögende Lebemann vom Wirt und von einem ebenfalls in U-Haft sitzenden Flachgauer Musiker (24) ermordet worden ist – „im gemeinsamen Zusammenwirken“. Eine Reihe von belastenden Indizien untermauere den dringenden Tatverdacht.
Die beiden Mordverdächtigen – sie waren nachweislich seit Längerem Bekannte Krenns – bestreiten hingegen energisch, etwas mit dessen Tod zu tun zu haben. Die Todesursache des 63- Jährigen ist nach wie vor ungeklärt. Bei der Obduktion in der Gerichtsmedizin konnten wegen der starken Verwesung der Leiche keine Anzeichen für stumpfe Gewalteinwirkung festgestellt werden. Seit vielen Wochen schon werden deshalb diverse chemisch-toxikologische Untersuchungen durchgeführt. Ein Ergebnis steht noch immer aus.
Bei der Staatsanwaltschaft eingelangt ist jetzt allerdings ein umfangreiches molekulargenetisches Gutachten der Gerichtsmedizin. Viele Dutzend gesicherte Spuren – etwa an und in einem Auto von Krenn (Dodge Nitro) sowie an Wertgegenständen des Toten – wurden dabei einer DNAUntersuchung zugeführt.
Laut SN-Recherchen wurden dabei auf der Abklebung einer Geldbörse und auf der Plastikhülle einer Bankkarte aus dem Besitz Krenns DNA-Spuren gesichert, die „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“dem 29-jährigen Gastwirt zugeordnet werden können. Weiters fanden sich auf einer Armbanduhr aus dem Eigentum Krenns DNA-Spuren des Innviertler Wirtes sowie eines im Verfahren als Zeugen geführten Bekannten von diesem. Hintergrund dazu: Den Ermittlungen zufolge soll der Gastwirt die Uhr bereits vor einiger Zeit diesem Bekannten verkauft haben. Die dazugehörige Uhrschachtel wurde im Zuge der Mordermittlungen Mitte Mai der Villa Krenns gefunden.
Die Untersuchungen lieferten aber auch einen DNA-Treffer des zweiten Mordverdächtigen: Auf der Mittelarmatur des Dodge Nitro von Krenn wurde ein DNA-Abrieb des 24-jährigen Musikers gesichert, an zwei Dutzend weiteren Stellen im Auto jedoch nicht. Diesbezüglich gehen die Ermittler davon aus, dass Krenns Auto vom Musiker innen intensiv gereinigt worden ist.
Franz Essl, Verteidiger des Musikers, betont, sein Mandant habe „immer gesagt, dass er manchmal mit dem Dodge von Krenn gefahren ist. An den Wertsachen von Krenn findet sich aber nirgendwo seine DNA. Das unterstreicht seine Unschuld.“Jörg Dostal, Verteidiger des Wirts, konnte Freitag für eine Stellungnahme nicht erreicht werden. in