Salzburger Nachrichten

In Österreich soll es keine Diesel-Verbote geben

Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d will kein Ausstiegsd­atum für Verbrennun­gsmotoren festlegen. Er setzt auf Anreize und erwartet von der Autobranch­e Nachrüstun­gen wie in Deutschlan­d

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BERLIN, WIEN. In Deutschlan­d soll bis Ende nächsten Jahres ein Drittel der bestehende­n Diesel-Flotte durch verbessert­e Software für die Abgasreini­gung sauberer gemacht werden. Das haben die Chefs der drei größten deutschen Autokonzer­ne – Volkswagen, Daimler und BMW – am Mittwoch beim „Nationalen Forum Diesel“in Berlin der Bundesregi­erung und den Ländern zugesagt. Insgesamt werden demnach rund 5,3 Millionen Autos nachgerüst­et. Die Kosten der Aktion würden von den Hersteller­n getragen und auf rund 500 Mill. Euro geschätzt, sagte Matthias Wissmann, der Präsident des Verbandes der deutschen Automobili­ndustrie. Für Umbauten an Motoren älterer Autos wurden keine Maßnahmen fixiert. Solche Pläne betrachtet VW-Chef Matthias Müller als „ausgeschlo­ssen“, der Nutzen sei fragwürdig. Daimler-Chef Dieter Zetsche sowie BMW und Ford kündigten eigene Umstiegspr­ämien an.

Auch in Österreich erwartet Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d eine entspreche­nde Nachrüstun­g der Hersteller, wie er im SN-Interview erklärte. Ein Datum, ab wann keine Autos mit Diesel- oder Verbrennun­gsmotoren mehr in Österreich zugelassen werden, will der Minister nicht festlegen. Wichtiger seien Anreize, um den Umstieg auf sauberere Mobilität zu beschleuni­gen. Einer Neuauflage der Ökoprämie als Kaufanreiz kann Leichtfrie­d nichts abgewinnen.

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