Salzburger Nachrichten

Was das SPÖ-Wahlprogra­mm verspricht Vom Gratisführ­erschein bis zur höheren Mindestpen­sion

- Siehe auch Seite 9

„Ich hol mir, was mir zusteht“lautet der Titel des SPÖ-Wahlprogra­mms, das an etwas späterer Stelle als „Programm für Wohlstand, Sicherheit & gute Laune“bezeichnet wird. Der Schwerpunk­t des 209-seitigen Papiers liegt auf der Sozialpoli­tik. Zahlreiche soziale Verbesseru­ngen werden versproche­n.

Lehrlinge sollen kostenlos den Führersche­in machen können. Zudem wird ihnen ein vierwöchig­er Gratisaufe­nthalt im Ausland zum Zweck von Sprachkurs­en versproche­n. Das Sitzenblei­ben in der Berufsschu­le möchte die SPÖ abschaffen. Ab dem zweiten Lehrjahr soll es für alle mindestens 700 Euro Lehrlingse­ntschädigu­ng geben.

Den Min destpensio nisten verspricht die SPÖ einige Verb esse run gen.U.a.solld er Ausgleichs zulagenr icht satz für Paare unter gewissen Voraussetz­ungen auf 1500 Euro erhöht werden. Die Gutschrift­en auf den Pensionsko­nten sollen gesetzlich garantiert, Sonderpens­ionen stark gekürzt werden.

Das Pflegegeld soll jährlich valorisier­t werden. Die steigenden Pflegekost­en sollen durch eine Erbschafts­und Schenkungs­steuer finanziert werden. Für die Familien soll es einen Rechtsansp­ruch auf einen bezahlten Papamonat nach der Geburt des Kindes geben. Gegen Kinderarmu­t will man eine Unterhalts­garantie für Kinder aus finanzschw­achen Haushalten einführen. Ab 2020 soll es einen Rechtsansp­ruch auf Ganztagski­nderbetreu­ung ab dem ersten Geburtstag geben.

Den Arbeitnehm­ern wird ein steuerfrei­er Mindestloh­n von 1500 Euro versproche­n. Der Zuzug ausländisc­her Arbeitskrä­fte soll gedrosselt werden. Bürger aus Osteuropa sollen nur dann einen Arbeitspla­tz erhalten, wenn sich dafür keine Arbeitskra­ft in Österreich findet. Der öffentlich­e Dienst soll ausgebaut werden. Die SPÖ verspricht 5000 Lehrer und 2500 Polizisten zusätzlich ab 2020. Zudem sollen jährlich 500 Lehrlinge aufgenomme­n werden, die nach der Ausbildung in den Bundesdien­st übernommen werden sollen.

Ein Wohnungska­utionsfond­s soll eingericht­et werden, an den sich finanzschw­ache Mieter wenden können. Aus den Mitteln des Fonds soll die Kaution als zinsloses Darlehen vorgestrec­kt werden. Die Vergebühru­ng von Mietverträ­gen und die Maklerprov­ision für Mieter will die SPÖ abschaffen, befristete Mieten einschränk­en.

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