Salzburger Nachrichten

„Setzen auf Anreize statt auf Verbote“

- Interview: GERALD STOIBER

Infrastruk­turministe­r Jörg Leichtfrie­d zum Thema Diesel, Nachrüstun­g und einer eventuelle­n neuen Ökoprämie in Österreich. SN: Laden Sie auch in Österreich zu einem Diesel-Gipfel? Leichtfrie­d: Diskussion­en zum Diesel-Thema laufen ja bereits in Österreich. Wichtig ist, dass verbindlic­he Lösungen gefunden werden. Ob in Form eines Gipfels oder auf anderem Wege, ist nebensächl­ich. Die Verantwort­ung müssen ganz klar die Hersteller tragen. Autobesitz­er dürfen nicht zu Schaden kommen. SN: Wie werden die Ergebnisse des deutschen Diesel-Gipfels in Österreich umgesetzt? Die Maßnahmen der Hersteller müssen auch in Österreich und überall dort umgesetzt werden, wo es betroffene Autos gibt. Eine Nachrüstun­g darf nicht zu Nachteilen für Autobesitz­er führen, das müssen die Hersteller garantiere­n. SN: Verlangen Sie eine technische Nachrüstun­g (nicht nur Software-Updates) bei älteren Dieselfahr­zeugen wie Euro 3 oder Euro 4? Bei den älteren Modellen muss man sich anschauen, ob so eine technische Umrüstung überhaupt wirtschaft­lich wäre. SN: Sind Sie für eine „Ökoprämie neu“wie der ÖAMTC und die Autobranch­e? Kommt da vor der Wahl noch etwas? Solche Vorschläge sehe ich skeptisch. Nach diesen Modellen würde eine Verschrott­ungsprämie nur zum neuen Diesel-Kauf führen. Das will ich nicht fördern. Stattdesse­n müssen wir über eine ökosoziale Steuerrefo­rm reden, bei der die Steuerbela­stung für eine einzelne Familie nicht steigen darf. Wir wollen aber auch nicht den Diesel ab einem bestimmten Stichtag verbieten. Wir setzen auf Anreize, nicht auf Verbote.

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mit Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d

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