Red Bull Salzburg fühlte sich um den Sieg betrogen
Nach dem 0:0 bei HNK Rijeka sind die Bullen erneut auf dem Weg in die Champions League gestolpert. Dem Sportdirektor gingen nach dem Schlusspfiff die Nerven durch.
Christoph Freund stürmte auf das Spielfeld, fuchtelte wild mit seinen Armen und schimpfte aufgebracht in Richtung Schiedsrichter. Der Grund für die maßlose Empörung des Sportdirektors: Red Bull Salzburg fühlte sich am Mittwochabend nach dem 0:0 im QualifikationsRückspiel zur Champions League gegen den kroatischen Meister HNK Rijeka um den Sieg betrogen. Ein reguläres Tor von Reinhold Yabo wurde vom türkischen Referee Hüseyin Göcek zu Unrecht aberkannt. Und weil das Hinspiel vor einer Woche 1:1 ausgegangen war, stieg Rijeka dank der Auswärtstorregel ins Champions-League-Play-off auf, Salzburg hingegen ins Play-off der Europa League ab.
Doch der Reihe nach: Die Bullen begannen verhalten, fast verunsichert vom Offensivpressing der Kroaten. Rijeka spielte so, wie das die Bullen gern getan hätten. Mutig, mit hoher Intensität und schnellen Vorstößen. In Salzburgs Abwehr wiederum passte die Zuordnung noch nicht. Ohne Ruhe und viel zu statisch in der Vorwärtsbewegung klappte auch im Spielaufbau wenig. In der 15. Minute versuchte es Yabo mit einem Fernschuss, unter dem Motto: Wenn sonst nichts geht.
Es sollte bis zu 32. Minute dauern, bis Salzburg einen schönen Spielzug vortrug, doch beim Abschluss hatte Valon Berisha Pech: Sein Versuch ging knapp am langen Eck vorbei. Wenige Augenblicke später wurde ein Tor von Munas Dabbur wegen abseits – zurecht – aberkannt. Und dann war Red Bull Salzburg plötzlich im Spiel.
In der zweiten Hälfte wurde Salzburg wesentlich konkreter, was sich schnell in Torchancen ummünzte: Hee-Chan Hwang (48.) und Takumi Minamino (50.) versuchten ihr Glück. Definitiv kein Glück hatte dann Ray Yabo, dessen reguläres Tor in der 53. Minute nach einem Stanglpass von links wegen Abseits aberkannt wurde. Da ein RijekaSpieler auf der Torauslinie lag, war dies eine klare Fehlentscheidung des Referees. Aber Salzburg setzte nach: Ein Kopfball von Paulo Miranda ging hauchdünn am Tor vorbei. Ebenso wie ein scharfer Schuss des eingewechselten Amadou Haidara. Rijeka zog sich zurück, und versuchte das Ergebnis zu verwalten – und schaffte es auch. Der abschließende Sturmlauf der Salzburger brachte nichts mehr ein. Zu abgebrüht agierte Rijeka in der Abwehr, zu wenig zwingend die Bullen. Auch in der fünfminütigen Nachspielzeit gelang es dem österreichischen Meister nicht mehr, entscheidende Akzente zu setzen.
Nach 95 intensiven Spielminuten war es schließlich Gewissheit: Salzburg ist erneut am Einzug in die Champions-LeagueGruppenphase gescheitert. In Rijeka nahm das „ewige“Vorhaben der Bullen, einmal in die Königsklasse einzuziehen, ein Ende mit Schrecken. Wieder ist Red Bull Salzburg als bessere Mannschaft ausgeschieden, diesmal war wegen des zu Unrecht aberkanntes Tores allerdings mehr Pech als Unvermögen dabei.