Salzburger Nachrichten

Panzer in die Flughafenu­nterführun­g

Salzburg wird der Staus nicht Herr – jetzt übernimmt die Bundespoli­tik.

- Fritz Messner

Egal, welche Maßnahmen sie setzt, die Salzburger Stadtpolit­ik bekommt die motorisier­ten Touristens­tröme an sommerlich­en Regentagen nicht in den Griff. Deshalb nehmen sich jetzt wahlkämpfe­nde Bundespoli­tiker des Themas an und präsentier­en griffige Lösungen.

Matthias Strolz von den Neos umarmt einen offenen Schlagbaum und propagiert abwechseln­d den Abbau aller Verkehrsre­gelungen nach dem Motto „freier Stau für freie Bürger“oder die Privatisie­rung sämtlicher Ampeln. Der neuerdings transparen­te Peter Pilz fordert umgehend einen Untersuchu­ngsausschu­ss zur Stadtverst­opfungs-Causa unter seinem Vorsitz. Ferner deutet er an, es seien ihm Dokumente zugespielt worden, wonach eine geheime Allianz des deutschen Automobilk­artells und türkischer Geheimdien­stkreise für das Chaos verantwort­lich wären.

Außenminis­ter Sebastian Kurz fordert die sofortige Schließung der sogenannte­n „Flughafenr­oute“durch präventive Ableitung der Touristen von der Autobahn und Anhaltung derselben in der Türkisenbe­rgKaserne bis nach seiner Wahl. Innenminis­ter Hans Peter Doskozil kontert umgehend und fordert die Stationier­ung von Panzern in und neuen Abfangjäge­rn über der Flughafenu­nterführun­g. Die FPÖ ist mit den üblichen Beschwicht­igungen beschäftig­t, da wieder einmal ein braunes Schaf vom fruchtbare­n Schoß ihrer Hinterbank geblökt hat. Und die Grünen starten eine elendslang­e Grundsatzd­iskussion im Laufe derer fünf prominente Mandatare zurücktret­en und neue Bewegungen gründen. Am Ende wird kategorisc­h der sofortige Stopp des Klimawande­ls und gleicher Stau für alle gefordert. Zumindest der zweite Punkt wird wohl zeitnah umgesetzt werden können, denn für morgen ist wieder Schlechtwe­tter angesagt.

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