Panzer in die Flughafenunterführung
Salzburg wird der Staus nicht Herr – jetzt übernimmt die Bundespolitik.
Egal, welche Maßnahmen sie setzt, die Salzburger Stadtpolitik bekommt die motorisierten Touristenströme an sommerlichen Regentagen nicht in den Griff. Deshalb nehmen sich jetzt wahlkämpfende Bundespolitiker des Themas an und präsentieren griffige Lösungen.
Matthias Strolz von den Neos umarmt einen offenen Schlagbaum und propagiert abwechselnd den Abbau aller Verkehrsregelungen nach dem Motto „freier Stau für freie Bürger“oder die Privatisierung sämtlicher Ampeln. Der neuerdings transparente Peter Pilz fordert umgehend einen Untersuchungsausschuss zur Stadtverstopfungs-Causa unter seinem Vorsitz. Ferner deutet er an, es seien ihm Dokumente zugespielt worden, wonach eine geheime Allianz des deutschen Automobilkartells und türkischer Geheimdienstkreise für das Chaos verantwortlich wären.
Außenminister Sebastian Kurz fordert die sofortige Schließung der sogenannten „Flughafenroute“durch präventive Ableitung der Touristen von der Autobahn und Anhaltung derselben in der TürkisenbergKaserne bis nach seiner Wahl. Innenminister Hans Peter Doskozil kontert umgehend und fordert die Stationierung von Panzern in und neuen Abfangjägern über der Flughafenunterführung. Die FPÖ ist mit den üblichen Beschwichtigungen beschäftigt, da wieder einmal ein braunes Schaf vom fruchtbaren Schoß ihrer Hinterbank geblökt hat. Und die Grünen starten eine elendslange Grundsatzdiskussion im Laufe derer fünf prominente Mandatare zurücktreten und neue Bewegungen gründen. Am Ende wird kategorisch der sofortige Stopp des Klimawandels und gleicher Stau für alle gefordert. Zumindest der zweite Punkt wird wohl zeitnah umgesetzt werden können, denn für morgen ist wieder Schlechtwetter angesagt.