Schüler lernen, wie Atomic seine Ski produziert
Die Jugendlichen designen auch eigene „Brettl“.
Lukas Buchsteiner kennt sich gut aus: Der 13-Jährige aus St. Georgen bei Salzburg weiß genau, wie groß seine Wunschski sein und welche Form sie haben sollen. Am Mittwoch konnte er zudem seine gestalterischen Fähigkeiten zeigen: Bei einem Besuch bei Atomic bekamen 30 Schüler aus ganz Salzburg die Gelegenheit, ihre eigenen Ski zu entwerfen. Eine Jury entscheidet im August über den Gewinner, dessen Design umgesetzt wird.
Der Besuch fand während der Sommertechnik- und IT-Wochen statt. Die Wirtschaftskammer Salzburg (WKS), die Industriellenvereinigung (IV) und Akzente organisieren das Programm für Zwölf- bis 16-Jährige. „Das Ziel in den drei Wochen ist es, das Interesse für MINT-Fächer zu steigern“, sagt Monika Santner von der WKS. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Bei Yannick Steffitsch haben die Organisatoren das Ziel bereits erreicht. Der 13-Jährige will später in einem technischen Beruf arbeiten. Steffitsch zeigt sich deshalb von der Führung durch die Produktion begeistert. „Am interessantesten war die Presse.“
Atomic stellt täglich 2500 Paar in Altenmarkt her. Zwölf Tage dauert es, bis aus dem Rohmaterial ein fertiger Ski im Lager wird. In den Spitzenzeiten beschäftigen die Pongauer 800 Menschen.
Rupert Buchsteiner ist bei Atomic für die Mitarbeiter zuständig. Derzeit biete der Skihersteller offene Stellen in Forschung und Entwicklung sowie der Abteilung für technische Zeichnungen, in der die Formen für die Ski erstellt werden. Zudem werde Industrie 4.0 immer wichtiger. Der Begriff bezeichnet eine zunehmend automatisierte Produktion. „Das führt dazu, dass eine technische Ausbildung gefragt ist.“
Atomic ist zum zweiten Mal bei den IT-Wochen dabei. Schülerin Zulikha Ahmadi hat sich heuer angemeldet, weil sie mehr über die Skifertigung erfahren wollte. Ihr Design hat sie in Rot und Weiß gehalten, „wie die Fahne von Österreich“. Die 16-jährige Afghanin, die seit zwei Jahren in Salzburg lebt, will zudem Berge und Bäume auf die Bretter zeichnen. Die Pisten hinunterwedeln kann sie noch nicht. „Ich will es unbedingt lernen.“Ob sie bald auf ihren rot-weißen Ski ins Tal fährt, weiß sie Ende August.
„Das Ziel ist, das Interesse für Technik zu steigern.“Monika Santner, WKS