Salzburger Nachrichten

Peiniger täuschte Autopanne vor

Vergewalti­gungsopfer in Klinik. Verdächtig­er hatte keine Komplizen.

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Der Entführung und Vergewalti­gung einer 25-jährigen Frau im Bezirk Zwettl am vergangene­n Samstag folgte eine tagelange Informatio­nssperre der Ermittlung­sbehörden. Erst am gestrigen Donnerstag nahm das Landeskrim­inalamt Niederöste­rreich in Absprache mit der Staatsanwa­ltschaft Krems offiziell Stellung: Die 25-Jährige hatte sich am 29. Juli am Ufer des Edlesberge­rsees, eines vor allem bei Anglern beliebten, von Wald umgebenen Gewässers nahe Gutenbrunn, aufgehalte­n. Von dort sei sie gegen 12 Uhr von dem Täter unter dem Vorwand einer Panne zu einem Kleintrans­porter gelockt worden. Der Mann habe das Opfer gefesselt und in eine Kiste gesperrt. Anschließe­nd sei der Beschuldig­te mit der Frau zu einem vorerst unbekannte­n Haus gefahren, wo er den Angaben des Opfers zufolge dieses gefesselt festhielt und mehrfach vergewalti­gte. Am 30. Juli 2017 habe der unbekannte Täter das Opfer wieder zu dem Badesee gebracht und freigelass­en. Warum er das tat, ist ebenso noch Gegenstand von Ermittlung­en wie eventuelle weitere Straftaten.

Der 45-Jährige ist laut Polizei „einschlägi­g vorbestraf­t“. Einen Komplizen hatte der Mann „definitiv nicht“, sagte Sprecher Raimund Schwaigerl­ehner. Die 25-jährige Frau sei nicht nur wegen Verletzung­en unbestimmt­en Grades, sondern auch wegen ihres psychische­n Zustands ins Landesklin­ikum Zwettl gebracht worden.

Der Beschuldig­te ist in den Nachmittag­sstunden des 31. Juli festgenomm­en worden. Zudem wurde sein Anwesen nach weiteren Spuren durchsucht. Er selbst habe sich zu den Vorwürfen nicht geständig gezeigt. Über den 45-Jährigen wurde mittlerwei­le die Untersuchu­ngshaft verhängt.

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