Voestalpine investiert in 3D-Druck
Der Stahlkonzern erzeugt alles vom Metallpulver bis zum fertigen Produkt.
Der börsenotierte Stahlkonzern voestalpine baut eine noch junge Technologie kräftig aus: Mit 3D-Druck waren die Linzer erst im Vorjahr gestartet – und zwar mit einem kleinen Zentrum in Düsseldorf. Die voestalpine erzeugt aus speziellen Metallpulvern Teile für Kunden aus der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie sowie dem Werkzeugbau und der Medizintechnik. Doch die Ergebnisse sind offenbar so vielversprechend und gefragt, dass nun insgesamt 50 Millionen Euro in die Sparte Metal Additive Manufacturing investiert werden. Davon entfallen rund zehn Mill. Euro auf den traditionsreichen Standort Böhler Edelstahl in Kapfenberg (Steiermark).
Metal Additive Manufacturing revolutioniere die Metallverarbeitung wie kaum ein anderes Verfahren, betont man bei voestalpine: „Auf Basis digitaler Konstruktionsdaten ermöglicht es den schichtweisen Aufbau hochkomplexer Teile mit völlig neuen Formen und Funktionalitäten ohne Materialverlust.“Als Werkstoff dient Metallpulver in unterschiedlicher Aufbereitung, das der Konzern selbst herstellen kann. Daher verspricht sich Vorstandschef Wolfgang Eder viel von der neuen Technologie: „Die voestalpine nimmt mit ihrem Komplett-Know-how von der Herstellung des Metallpulvers über das Design bis zur Produktion von einbaufertigen Komponenten im 3DDruckverfahren eine weltweite Vorreiterrolle ein.“
Nach dem 3D-Center in Düsseldorf folgte heuer ein Forschungszentrum für diesen Bereich im Wachstumsmarkt Asien, konkret in Singapur. Zwei weitere Produktionsstätten für gedruckte 3D-Produkte entstehen in Taiwan und im kanadischen Toronto.
Am Böhler-Standort Kapfenberg sowie bei Uddeholm im schwedischen Hagfors werden sogenannte Verdüsungsanlagen zur Pulverproduktion errichtet. An den beiden europäischen Standorten werden je etwa zehn Mill. Euro investiert, erklärte die voestalpine auf Anfrage. Die 3D-Technik zählt zur KonzernDivision High Performance Metals, die zum Gesamtumsatz von gut elf Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2016/17 etwa 2,7 Mrd. beitrug, das operative Ergebnis betrug 395 Mill. Euro.