Gift für die Urlaubslaune
Mücken, Schlangen und Quallen können die Ferien ziemlich vermiesen. Dafür muss man gar nicht in die Tropen reisen. Ein paar Vorsichtsmaßnahmen mindern Risiken.
SALZBURG. Damit die Urlaubsreise ungetrübt bleibt, ist es vernünftig, sich darauf vorzubereiten. Dazu gehört, sich eine gute Reiseapotheke zusammenzustellen und darüber hinaus ein paar umsichtige Maßnahmen zu ergreifen. Das gilt etwa für die Begegnung mit Tieren. Gemeint ist hier nicht nur, streunende Hunde und Katzen nicht zu streicheln, sondern etwa ein Moskitonetz einzupacken, das praktischerweise außer Mücken auch Spinnen, Geckos, Skorpione und Schlangen vom Bett fernhält. Bei einer Reise in tropische Gebiete gehört ein Moskitonetz verpflichtend ins Gepäck, um sich vor kleinen Blutsaugern zu schützen, die Krankheiten übertragen. Doch auch in Europa gibt es auch einige Gebiete, in denen Stechmücken eine Plage sind. Ein Netz wiegt meist nur etwa 500 Gramm und schenkt Kindern und Erwachsenen ungestörten Schlaf.
Zu denken ist auch an Schlangen, die giftig sind. Diese kommen nicht nur in den Tropen und in der Wüste vor, sondern auch in Europa. Ein Beispiel ist die Europäische Hornotter, auch als Sandviper bekannt. Ihr Vorkommen erstreckt sich von einigen Gebieten in Kärnten, der südwestlichsten Steiermark, von isoliertem Vorkommen in Norditalien über Slowenien, Kroatien über den gesamten Balkan, also Griechenland, Albanien, Bulgarien, Serbien (Kosovo), Rumänien und die Türkei.
Das Sekret dieser Schlange ist so giftig, dass jeder Vollbiss gefährlich ist. Sehr rasch nach dem Biss kommt es zu extrem starken Schmerzen und Schwellungen. Wenn es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden – damit das Gift sich nicht noch rascher verbreitet – oder der Arzt kommen. Ein Antiserum sollte nur er spritzen. Empfohlen wird, die gebissenen Extremitäten ruhig zu stellen, den Arm in eine Schlinge zu legen und das Bein möglichst zu schienen. Der Verband darf nicht drücken. Falsch sind auch Stauungsverbände. Sie unterbrechen die Durchblutung, klemmen Nerven ab und intensivieren die lokale Giftwirkung. Nicht gut ist, die Wunde auszusaugen oder auszubrennen, wie man es in Filmen sieht. Auch das verschlimmert eher die Giftwirkung.
Gebiete, in denen Schlangen vorkommen, sollten nur mit festem und hohem Schuhwerk begangen werden. Beim Klettern darf man nicht in Felsspalten fassen. Wer Schwammerl und Beeren sucht, greift besser nicht in Gebüsche und Sträucher. Man kann sie vorher mit einem Stock vorsichtig abklopfen. Beim Laufen ist fest aufzutreten. Die Erschütterung verscheucht die Tiere. Übrigens: Die Distanz, auf der diese Schlange zubeißen kann, beträgt etwa die Hälfte ihrer Größe.
Giftiges tummelt sich auch im Meer wie etwa Seeigel und Quallen. Vor dem Tritt auf Seeigel schützt man sich mit Plastikschuhen, die eine dicke Sohle haben. Wenn sich Quallen in Meeren rund um Europa massiv sammeln, wird meist Alarm gegeben. Doch schon der Kontakt mit einer einzigen Qualle reicht für stechenden Schmerz an der Hautstelle. Die Symptome ähneln jenen einer Verbrennung. Die Hautstelle nur mit Meerwasser oder Essig vorsichtig säubern, dann mit trockenem Sand bedecken und vorsichtig mit einem Spatel oder Messerrücken abstreichen, um Quallenreste zu entfernen. Bei Auftreten von Schwindel, Übelkeit oder Atemnot ist sofort ein Arzt aufzusuchen.