Islamische Kindergärten
Ich möchte zwei persönliche Erfahrungen mit islamischen Kindergärten in Wien erzählen. Den Kindergarten des islamischen Zentrums IQRA in Wien 10 besuchte ich mit meiner Wahlpflichtfachgruppe Religion. Der Kindergarten wurde von einem gebürtigen Österreicher gegründet, der zum Islam konvertiert ist. Wir wurden freundlich aufgenommen, zum Mittagsgebet in die dazugehörige Moschee (wir standen als Frauen hinter einem Paravent) und zum Essen eingeladen und durften eine Runde durch den Kindergarten machen, der auf mich einen ausnehmend guten Eindruck machte. Ich habe selbst vor dem Studium eine Ausbildung zur Kindergärtnerin absolviert und war erstaunt, wie diszipliniert sich die Kinder in den Gruppen verhielten. Der Leiter der Einrichtung wies uns darauf hin, dass auf gutes Deutsch und gutes Benehmen der Kinder als Vorbedingung für Integration sehr viel Wert gelegt werde. Diesen Eindruck haben auch wir gewonnen. Anderer Schauplatz: Um die Ecke meiner Wohnung, in Wien 21, wurde ein neuer Kindergarten eröffnet. Ein Schild prangte über der Tür: „Herzlich Wilkommen“(Willkommen mit einem „l“). Wie sich später herausstellte, dürfte es sich um einen islamischen Kindergarten handeln. Ich gehe oft vorbei. Die Räumlichkeiten sind eher beengt, viele Kinder spielen auf einem schmalen Streifen Beton, der vom Gehsteig abgegrenzt ist. Hinter dem Zaun sind Kommandos von Erzieherinnen in schlechtem Deutsch zu vernehmen. Es würde nicht schaden, alle Kindergärten eingehender zu überprüfen und das Sprachniveau der Kinder und Erzieherinnen zu erheben. Mag. Agnes Widauer