Recht selbstbewusst ist der Kunsthandel
Die 3. Kunstmesse Art Salzburg hat in der Sala Terrena der Universität wieder Platz genommen.
SALZBURG. Von der Magnet- und Kaufkraft der Salzburger Festspiele lassen sich auch die Kunsthändler anlocken, die Kunstmesse „Art Salzburg“in der Sala Terrena der Universität geht heuer in die dritte Auflage. Begrüßt wird man von einem Aufgebot an Skulpturen, wobei die still-würdevolle „Awilda“von Jaume Plensa den schönen Hof Dietrichsruh dominiert – und dieses Kunstwerk ist unverkäuflich.
Aber die insgesamt sechs Teilnehmer-Galerien haben fabelhafte Skulpturen „outdoor“und an die 100 Kunstwerke im Gebäude in ihrem Angebot. Eine zarte Metallschleife von Otto Boll rankt sich zum Himmel, der Japaner Morio Nishimura bezaubert mit floralen Bronzeskulpturen. Expressiv wirkt da Alfred Hrdlickas „Johannes der Täufer“, statische Ruhe strahlen die Skulpturen des im Vorjahr verstorbenen Joannis Avramidis aus.
Drinnen im Renaissancegewölbe wird man von einer gut gelaunten, mädchenhaften Marilyn Monroe in Bann gezogen, die am Strand posiert – der Wiener Fotogalerist Johannes Faber hat österreichische, tschechische und amerikanische Fotokünstler unter seiner Obhut wie Dennis Hopper, Edward Weston oder August Sander. Von Weitem erkennt man typische Werke der zeitgenössischen Kunst, die an den Wänden hängen, und anders als bei den Verkaufsmessen, wo das „Keulen-System“herrscht, wie es Thomas Salis ausdrückt, ist hier alles sorgfältig ausgesucht und auch sinnfällig zusammengestellt.
Die Schau wurde von sechs Galeristen kuratiert. „Wir sind hier auf Augenhöhe“, sagt Thomas Salis, Mitinitiator der „Art Salzburg“. Dies schlägt sich auch auf kleinem Raum nieder, wenn etwa eine SüdseeSkulptur mit einem Porträt von Emil Nolde eine „Beziehung“eingeht. Arnulf Rainer ist ohnehin unverwechselbar, Hermann Nitsch ebenfalls, auch Maria Lassnig ist vertreten. Die in Wien residierenden Wienerroither & Kohlbacher haben neben Egon Schiele und Oskar Kokoschka auch Karel Appel im Gepäck. Deutsche Expressionisten sind gut vertreten, Picasso fällt mit einem schwarzweißen Ölgemälde auf, auch eine frühe Arbeit von Ernst Fuchs, „Versuchung des Hl. Antonius“(1948) zählt zu den Raritäten.
Thomas Salis ist optimistisch und selbstbewusst: Der Kunstmarkt habe sich konsolidiert, „zu vernünftigen Preisen kann man immer verkaufen“, sagt der Salzburger. Dass es bei Auktionen manche Aufregungen im Kunstmarkt gebe und die Preisgestaltung verrücktspielen könne, „damit müssen wir leben“. Messe.