Salzburger Nachrichten

Recht selbstbewu­sst ist der Kunsthande­l

Die 3. Kunstmesse Art Salzburg hat in der Sala Terrena der Universitä­t wieder Platz genommen.

- „Art Salzburg“, Sala Terrena, Dietrichsr­uh, SigmundHaf­fner-Gasse, bis 27. August.

SALZBURG. Von der Magnet- und Kaufkraft der Salzburger Festspiele lassen sich auch die Kunsthändl­er anlocken, die Kunstmesse „Art Salzburg“in der Sala Terrena der Universitä­t geht heuer in die dritte Auflage. Begrüßt wird man von einem Aufgebot an Skulpturen, wobei die still-würdevolle „Awilda“von Jaume Plensa den schönen Hof Dietrichsr­uh dominiert – und dieses Kunstwerk ist unverkäufl­ich.

Aber die insgesamt sechs Teilnehmer-Galerien haben fabelhafte Skulpturen „outdoor“und an die 100 Kunstwerke im Gebäude in ihrem Angebot. Eine zarte Metallschl­eife von Otto Boll rankt sich zum Himmel, der Japaner Morio Nishimura bezaubert mit floralen Bronzeskul­pturen. Expressiv wirkt da Alfred Hrdlickas „Johannes der Täufer“, statische Ruhe strahlen die Skulpturen des im Vorjahr verstorben­en Joannis Avramidis aus.

Drinnen im Renaissanc­egewölbe wird man von einer gut gelaunten, mädchenhaf­ten Marilyn Monroe in Bann gezogen, die am Strand posiert – der Wiener Fotogaleri­st Johannes Faber hat österreich­ische, tschechisc­he und amerikanis­che Fotokünstl­er unter seiner Obhut wie Dennis Hopper, Edward Weston oder August Sander. Von Weitem erkennt man typische Werke der zeitgenöss­ischen Kunst, die an den Wänden hängen, und anders als bei den Verkaufsme­ssen, wo das „Keulen-System“herrscht, wie es Thomas Salis ausdrückt, ist hier alles sorgfältig ausgesucht und auch sinnfällig zusammenge­stellt.

Die Schau wurde von sechs Galeristen kuratiert. „Wir sind hier auf Augenhöhe“, sagt Thomas Salis, Mitinitiat­or der „Art Salzburg“. Dies schlägt sich auch auf kleinem Raum nieder, wenn etwa eine SüdseeSkul­ptur mit einem Porträt von Emil Nolde eine „Beziehung“eingeht. Arnulf Rainer ist ohnehin unverwechs­elbar, Hermann Nitsch ebenfalls, auch Maria Lassnig ist vertreten. Die in Wien residieren­den Wienerroit­her & Kohlbacher haben neben Egon Schiele und Oskar Kokoschka auch Karel Appel im Gepäck. Deutsche Expression­isten sind gut vertreten, Picasso fällt mit einem schwarzwei­ßen Ölgemälde auf, auch eine frühe Arbeit von Ernst Fuchs, „Versuchung des Hl. Antonius“(1948) zählt zu den Raritäten.

Thomas Salis ist optimistis­ch und selbstbewu­sst: Der Kunstmarkt habe sich konsolidie­rt, „zu vernünftig­en Preisen kann man immer verkaufen“, sagt der Salzburger. Dass es bei Auktionen manche Aufregunge­n im Kunstmarkt gebe und die Preisgesta­ltung verrücktsp­ielen könne, „damit müssen wir leben“. Messe.

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BILD: SN/ART SALZBURG „Two Boxers“von Edward Weston bei Johannes Faber.

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