Salzburger Nachrichten

Die Liebe schlägt oft Kapriolen

- PIERRE A. WALLNÖFER

Michael Douglas als (fast) pensionier­ter Stinkstief­el und Diane Keaton in der Rolle einer herzerwärm­enden reifen Dame: Was nicht zusammenge­hört, findet sich manchmal doch. Bevor jedoch ein Happy End ansteht, das so zwingend ist, dass man es wie die Lösung eines „Columbo“Krimis vorab verraten kann, fliegen die Fetzen. Regisseur Rob Reiner lässt den muffigen Oran (Douglas) überall anecken. Nur die Tatsache, dass ihm zwei wertvolle Immobilien gehören, lässt ihn nicht untergehen. Doch dann taucht sein Sohn auf und kündigt an, für neun Monate ins Gefängnis zu müssen. In dieser Zeit soll Oran auf seine Enkeltocht­er aufpassen – ein Ding der Unmöglichk­eit, wie Grandpa meint. Orans Nachbarin (Keaton), die im Film bald Grandma genannt wird, nimmt sich des zehnjährig­en Mädchens an. Inzwischen will der Opa wider Willen seine Enkelin unbedingt loswerden und fahndet nach ihrer Mutter. Über seinen Sohn sagt er nur: „Ich habe ein schlechtes Kind erwischt. Das Einzige, was es kann, ist, Drogen zu nehmen.“Inzwischen singt Keaton in Bars und Nachtclubs und bekommt dank der Beziehunge­n des Immobilien­händlers immer bessere Engagement­s. In Oran geht eine wundersame Wandlung vor sich. Nicht dass er nicht auch als Scheusal in Ruhestand gehen würde, aber die Beziehunge­n zu manchen Mitmensche­n werden sozialer. So steht der späten Liebe nichts mehr im Weg.

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