Die ÖFB-Damen waren Partymeister und Tanzkünstler
Die Heimkehr des ÖFB-Frauenteams geriet zu einem Feiermarathon. Selbst über den Wolken wurde „I am from Austria“gesungen.
Zurück in die Realität ging es am Freitag für Österreichs EURO-Spielerinnen. „Wir sind jetzt doch in unserer eigenen Welt gewesen“, sagte die im Halbfinale verletzt fehlende Lisa Makas. In der Ruheoase des Hotels De Wageningsche Berg bekamen die Spielerinnen von der ausufernden Begeisterung in der Heimat nur wenig mit. Hier wuchs die eingeschworene Gemeinschaft der 23 Spielerinnen und 15 Betreuer noch enger zusammen.
Viele der 4000 angereisten Fans aus Österreich wären gleich im Land geblieben, um auch noch das Endspiel in Enschede live zu erleben. Der ÖFB hätte bei einem Finaleinzug kurzfristig einen eigenen Fan-Flieger gechartert. Stichwort Flieger: Die Maschine nach Wien wurde von Laura Feiersinger und Co. kurzerhand zum Party-Flugzeug umfunktioniert. Vor dem blinkenden Disco-Licht wurde im Mittelgang getanzt und schließlich „I am from Austria“intoniert.
Am Abend ging es auf dem Rathausplatz weiter, Tausende Fans feierten Teamchef Dominik Thalhammer und seine Erfolgsmannschaft. 24 Stunden zuvor hatten sich an selber Stelle 12.000 Menschen zum Public Viewing vor einer Großleinwand versammelt.
Da war die Enttäuschung vom Vorabend dann schon weitgehend verarbeitet: „Wir können jetzt das Positive sehen. Ein Halbfinale einer EURO zu erreichen ist nicht alltäglich“, sagte die Salzburger Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil. „Jetzt hoffen wir, dass es weiter nach oben geht.“
Zum Erfolg gehören auch Luxusprobleme, wie sie sonst nur männliche Profis kennen. Während Zadrazil nun ein paar freie Tage dringend notwendig hat, steht ihr Club Turbine Potsdam schon mitten in der Saisonvorbereitung. Im Rahmen eines Trainingslagers steigt heute, Samstag (17 Uhr), in Haus/Ennstal ein Testspiel gegen Österreichs Meister St. Pölten.