Ex-Barça-Star fordert Bullen
Gheorghe Hagi spielte in seiner Glanzzeit für Barcelona und trifft im Play-off der Europa League mit Rumäniens Meister Constanta auf die Salzburger. Dort ist Hagi mehr als der Trainer.
Rumäniens Fußballmeister Viitorul Constanta ereilte ein ähnliches Schicksal wie Red Bull Salzburg. Wie die Bullen schied auch die Truppe von ExBarcelona-Star Gheorghe Hagi (52) in der Qualifikation zur Champions League am vergangenen Mittwoch unglücklich aus. Die Rumänen scheiterten erst in der Verlängerung an Apoel Nikosia. Im Play-off für die Gruppenphase der Europa League trifft Constanta nun auf die Bullen. Das Hinspiel findet am 17. August in Rumänien statt, eine Woche später fällt in der Red-Bull-Arena die Entscheidung.
Hafnarfjördur (ISL), Hajduk Split, Apollon Limassol oder Panathinaikos Athen hätten ebenfalls mögliche SalzburgGegner im Play-off sein können. So gesehen zogen die Bullen am Freitag in Nyon ein sehr gutes Los. Denn im 4500 Zuschauer fassenden Stadion Viitorul wird sich die Hektik in Grenzen halten. Dazu setzen die Rumänen, wie auch die Salzburger, auf den Nachwuchs. Mangels großer finanzieller Mittel aber nur auf den rumänischen. Tradition sucht man bei den Rumänen vergeblich. Der Club wurde 2009 – vier Jahre später als Red Bull Salzburg – gegründet und spielt seit Sommer 2012 in der höchsten Liga. Viitorul (übersetzt Zukunft) entstand aus der Fußballschule des früheren rumänischen Nationalspielers Gheorghe Hagi, der auch Eigentümer, Präsident und Trainer des Clubs ist. Viitorul erwarb die Spielberechtigung des CS Ovidiu für die dritte Liga und schaffte in der Saison 2011/12 den Aufstieg ins Oberhaus. Mit bedingungslosem Offensivfußball holte sich die HagiElf in der vergangenen Saison den Titel. Es ist wenig überraschend, dass Constanta das Spiel nach vorn bevorzugt, gehörte doch Trainer Hagi in seiner Glanzzeit Anfang bis Mitte der 90er-Jahre zu den besten offensiven Mittelfeldspielern im Weltfußball. Der „Karpaten-Maradona“kickte unter anderem für Real Madrid und Barcelona.
Ähnlich wie die Salzburger sind auch die Rumänen immer wieder gezwungen, Jahr für Jahr die besten Spieler zu verkaufen. Bestes Beispiel dafür ist Trainersohn Ianis Hagi, der schon als 17-Jähriger nach Florenz in die italienische Serie A wechselte. Und dennoch rechnen sich die Rumänen, wie die „Salzburger Nachrichten“erfuhren, vor allem wegen ihrer Stärke in der Offensive auch gegen die Salzburger Chancen aus.
Als klarer Favorit gehen aber die Bullen ins Play-off. Ein Scheitern gegen eine rumänische Nachwuchstruppe wäre eine sportliche Katastrophe und würde die Salzburger weit zurückwerfen. Torhüter Alexander Walke sieht nicht nur in der Qualität des Kaders einen Vorteil: „Mit Gheorghe Hagi hat Viitorul einen prominenten Chef. Sonst ist der Club für mich noch eine Unbekannte. Ich finde es aber gut, dass wir das Rückspiel in Salzburg haben werden.“