Salzburger Nachrichten

Minister: „Autofahrer haben nichts angestellt“

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Der österreich­ische Dieselgipf­el mit Vertretern internatio­naler Autokonzer­ne am kommenden Dienstag steht für Infrastruk­turministe­r Jörg Leichtfrie­d (SPÖ) unter der grundsätzl­ichen Prämisse, „dass die österreich­ischen Autofahrer nichts angestellt haben“. Das sagte der Sozialdemo­krat am Freitag. Bisher hatte freilich in dem seit zwei Jahren schwelende­n Dieselskan­dal noch nie jemand die Autofahrer beschuldig­t, Fehler gemacht zu haben.

Leichtfrie­d jedenfalls betonte, „es waren die Konzerne, die Manipulati­onen vorgenomme­n haben, und das ist Betrug und schadet der Umwelt“. Am Dienstag will der Minister „darüber verhandeln, wie die Situation kurzfristi­g gelöst werden kann“. Es soll darüber gesprochen werden, wie umgehend eine gesetzesko­nforme Situation hergestell­t werden kann – die Abgasangab­en sollen der Realität entspreche­n, ohne dass die Autos „schlechter“würden. Zudem will Leichtfrie­d den Importeure­n von Fahrzeugen aus mehreren Ländern, nicht nur aus Deutschlan­d, „eine Ökoprämie“abtrotzen. In Deutschlan­d gibt es nur eine Umtauschpr­ämie. „Das heißt, dass umweltfreu­ndlichere Autos profitiere­n sollen und nicht nur die letzten SUV aus den Lagern geräumt werden sollen“, meinte der Minister. Über die kurzfristi­ge Situation hinaus geht es dann für Leichtfrie­d darum, die Abgasstrat­egie 2030 zu entwickeln.

Der Minister will zwar keine Verbote von Verbrennun­gsmotoren. Es soll aber eine Lage gesichert werden, in der es keine Nachteile gebe, emissionsf­reie Autos anzumelden. „Die Alltagstau­glichkeit muss hergestell­t werden.“Die Vorbereitu­ngen sollen noch vor der Wahl beginnen. Leichtfrie­d will den Dieselgipf­el lieber als Treffen mit den Importeure­n bezeichnen.

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