Die deutsche Bundesliga ist so rot-weiß-rot wie nie zuvor
Für Teamchef Marcel Koller gibt es im Nachbarland viel zu beobachten: Ein Rekordaufgebot von 25 Österreichern nimmt die Saison in der Liga des Weltmeisters auf.
David Alaba in der Defensive einmal mehr gesetzt. Klubkollege Marco Friedl musste dagegen ebenso zuschauen wie die LeverkusenLegionäre Julian Baumgartlinger, Aleksandar Dragovic und Ramazan Özcan.
Den 3:1-Sieg der Bayern fixierten die Neuzugänge Niklas Süle (9.) und Corentin Tolisso (18.) sowie Robert Lewandowski per nach Videobeweis verhängtem Foulelfmeter (53.). Admir Mehmedi (65.) erzielte den Ehrentreffer der Gäste.
David Alabas Erfolgshunger ist noch nicht gestillt: „Unser Ziel ist es natürlich, am Ende wieder ganz oben zu stehen.“Der 25-jährige Wiener hat bereits sechs Meistertitel mit den Bayern gefeiert, davon zuletzt vier in Folge. Von den übrigen 24 Österreichern hatte nur einer schon die Hand an der Meisterschale: Michael Langer, der von Schalke als dritter Torhüter geholt wurde, bestritt 2007 in der Meistersaison des VfB Stuttgart ein Spiel.
Der 32-jährige Langer wird – anders als seine Clubkollegen Alessandro Schöpf und Guido Burgstaller – wohl kein Thema mehr für Marcel Koller werden. Dafür wird der ÖFB-Teamchef bei etlichen Partien im Nachbarland mehr potenzielle Kandidaten im Einsatz sehen können als bei jedem Spiel in Öster- reich. Die größte Abordnung steht beim FC Augsburg unter Vertrag. Zu Martin Hinteregger, Kevin Danso und Georg Teigl gesellte sich Michael Gregoritsch, der den Hamburger SV nach zwei Jahren verlassen hat. Gleich im ersten Spiel heute, Samstag, tritt er bei seinem Ex-Club an: „Jetzt will ich den Hamburgern zeigen, dass es ein Fehler war, mich zu verkaufen“, kündigte Gregoritsch an. Im DFB-Pokal blamierten sich sowohl der HSV als auch Augsburg gegen unterklassige Gegner.
Deutlich besser ist die Stimmung beim Österreicher-Trio von RB Leipzig. Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer und Neuzugang Konrad Laimer sowie ihr Landsmann auf der Trainerbank, Ralph Hasenhüttl, blicken erwartungsvoll dem ersten Auftritt in der Champions League entgegen. Der sensationelle zweite Platz in der Aufstiegssaison wird für den Red-Bull-Club nur schwer zu wiederholen sein. „Etwas Erfolgreiches zu entwickeln ist oft einfacher, als es zu bestätigen oder sogar über Jahre zu wiederholen“, übt sich auch Hasenhüttl in Understatement.
Erst in der letzten Runde der Herbstmeisterschaft kommt es zum Wiedersehen der Leipziger „Ösis“
„Ein Pokalfinale daheim wäre genial.“
mit ihrem früheren Salzburger Clubkollegen Valentino Lazaro. Mit seinem neuen Verein Hertha BSC Berlin hat er neben Bundesliga und Europa League noch ein besonderes Ziel: „Das Pokalfinale in unserem Olympiastadion zu bestreiten wäre genial.“
Bei dem von Fankrawallen überschatteten 2:0 der Berliner im Pokal gegen Rostock fehlte Lazaro noch. Der Kampf ums Leiberl wird für den 21-Jährigen ähnlich hart wie für die drei Österreicher bei Hoffenheim. In der Champions-League-Qualifikation gegen Liverpool (1:2) mussten Florian Grillitsch, Robert Žulj und Stefan Posch zuschauen. Trainer Julian Nagelsmann sagte: „Sie sind alle gute Kicker, aber sie brauchen noch Zeit.“In seine wahrscheinlich letzte Saison bei Werder Bremen geht hingegen ÖFB-Regisseur Zlatko Junuzovic.