Das Theater neu erfinden?
„600 Highwaymen“– we are on a road to nowhere . . . Den sehr ausführlichen Erklärungen von Hedwig Kainberger entnimmt der Theaterinteressierte, dass diese „Theatermacher“erstens nicht Deutsch sprechen und „außerhalb traditioneller Theaterstrukturen“arbeiten, „wir wollen Mauern niederreißen und Regeln durchbrechen . . . das Theater neu definieren“.
Na bravo, gute Voraussetzungen für einen gelungenen Theaterabend. Aber zu viel der Ehre für eine dermaßene Para-, Pseudo-, ja Antiinszenierung. Für diejenigen, welche nicht dabei waren, Zusammenfassung in wenigen Worten: Leere Bühne, die Schauspieler (Respekt und Anerkennung, besonders den Laien!) sagen quasi regungs-und emotionslos Horvaths Text herunter, es könnte genauso gut das Telefonbuch oder „Winnetou“sein, dazu fuchteln sie bezugslos mit den Armen, machen plötzlich tanzähnliche Schritte, dann wird Müll (pars pro toto? . . . ) auf der Bühne ausgeleert, einmal gibt es einen Ringeltanz, hei, wie lustig . . .
Jedes ambitionierte Schülertheater ist da ehrlicher, weil es nicht mehr sein will, als es ist. Dieses Elaborat mit intellektuellem Diskurs zu erhöhen ist fehl am Platz, diese Zerstörung ist jedenfalls ein einziges Ärgernis und hat nicht Festspielniveau! Na gut, vergess’ ma die G’schicht, sag’ ma, es woa nix – aber Frage an die Intendanz, was soll da folgen? Justin Bieber singt Schuberts „Winterreise“oder AC/DC spielen Schönbergs „Verklärte Nacht“? Dr. Georg Sinzinger