Salzburger Nachrichten

Intelligen­te Maschinen

SCHÖNES WOCHENENDE Schöne neue Welt. In zwei Jahrzehnte­n sollen Maschinen die Hälfte aller Jobs erledigen, im Operations­saal, auf dem Schlachtfe­ld, im Haushalt. Wie uns Künstliche Intelligen­z helfen kann – und wie riskant ihr Einsatz ist.

- Josef Schorn WOCHENENDE@SALZBURG.COM

Manche nennen sie die „Mistress of Machines“, was ein bisschen nach SM-Studio klingt. Tatsächlic­h ist Kate Darling eine der führenden Forscherin­nen auf dem Gebiet der Robotereth­ik, sie arbeitet im Massachuse­tts Institute of Technology, und es gibt eine Geschichte, die sie während ihrer Vortragsre­isen besonders gern erzählt.

Es geht um Maschinen, die Minen entschärfe­n. Darauf zu treten und die Explosion auszulösen ist die effektivst­e Art. Dass er sich dabei selbst zerstört, ist aus Sicht des Roboters kein Problem – Maschinen können ersetzt werden. Das Problem ist der Mensch.

Auf einem Testgeländ­e in Arizona präsentier­ten Forscher der USArmee einen neuen Minensuchr­oboter, der insektengl­eich mit seinen sechs Beinen über das Terrain stakste, auf Minen trat und die Sprengung auslöste. Dass er dabei nach und nach seiner Gliedmaßen verlustig ging, war von den Hersteller­n einkalkuli­ert. Die Wissenscha­fter registrier­ten mit Begeisteru­ng, dass die Maschine sogar funktionie­rte, als sie nur noch ein Bein hatte.

Der Test wurde dennoch abrupt gestoppt. Ein Oberst konnte den Anblick des verbeulten Roboters, der sich auf einem Bein durch die Landschaft schleppte, nicht mehr ertragen. Der Test sei unmenschli­ch, protestier­te er. Er hatte Mitleid. Maschinen, so will es der Mensch, sollen künftig mehr und mehr Aufgaben übernehmen. Unseren Schwerpunk­t über Segen und Gefahren der künstliche­n Intelligen­z hat mit Barbara Morawec allerdings noch ein Wesen aus Fleisch und Blut gestaltet.

Schönes Wochenende!

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