Intelligente Maschinen
SCHÖNES WOCHENENDE Schöne neue Welt. In zwei Jahrzehnten sollen Maschinen die Hälfte aller Jobs erledigen, im Operationssaal, auf dem Schlachtfeld, im Haushalt. Wie uns Künstliche Intelligenz helfen kann – und wie riskant ihr Einsatz ist.
Manche nennen sie die „Mistress of Machines“, was ein bisschen nach SM-Studio klingt. Tatsächlich ist Kate Darling eine der führenden Forscherinnen auf dem Gebiet der Roboterethik, sie arbeitet im Massachusetts Institute of Technology, und es gibt eine Geschichte, die sie während ihrer Vortragsreisen besonders gern erzählt.
Es geht um Maschinen, die Minen entschärfen. Darauf zu treten und die Explosion auszulösen ist die effektivste Art. Dass er sich dabei selbst zerstört, ist aus Sicht des Roboters kein Problem – Maschinen können ersetzt werden. Das Problem ist der Mensch.
Auf einem Testgelände in Arizona präsentierten Forscher der USArmee einen neuen Minensuchroboter, der insektengleich mit seinen sechs Beinen über das Terrain stakste, auf Minen trat und die Sprengung auslöste. Dass er dabei nach und nach seiner Gliedmaßen verlustig ging, war von den Herstellern einkalkuliert. Die Wissenschafter registrierten mit Begeisterung, dass die Maschine sogar funktionierte, als sie nur noch ein Bein hatte.
Der Test wurde dennoch abrupt gestoppt. Ein Oberst konnte den Anblick des verbeulten Roboters, der sich auf einem Bein durch die Landschaft schleppte, nicht mehr ertragen. Der Test sei unmenschlich, protestierte er. Er hatte Mitleid. Maschinen, so will es der Mensch, sollen künftig mehr und mehr Aufgaben übernehmen. Unseren Schwerpunkt über Segen und Gefahren der künstlichen Intelligenz hat mit Barbara Morawec allerdings noch ein Wesen aus Fleisch und Blut gestaltet.
Schönes Wochenende!