Küken sollen leben dürfen
Weil sie keine Eier legen, werden männliche Küken oft nach der Geburt getötet. Doch das soll sich in Zukunft ändern. Wissenschafter suchen nach Lösungen.
Derzeit reden alle über vergiftete Eier. Der Grund: In mehreren Ländern Europas hat man auf Höfen und in Geschäften Eier entdeckt, die mit einem Insektengift verseucht sind.
Das ist aber leider nicht der einzige Skandal in der Geflügel-Wirtschaft. Viele Menschen regt es ebenso auf, dass männliche Küken gleich nach dem Schlüpfen getötet werden. Allein in Österreich wurden bisher jedes Jahr rund sechs Millionen männliche Küken geschreddert oder vergast – man nennt sie deshalb „Eintagsküken“.
Der Grund dafür ist: Mit Hahnenküken lässt sich kein gutes Geschäft machen. Denn sie können keine Eier legen. Und das Mästen lohnt sich nicht, weil Hahnenküken zu wenig Fleisch ansetzen. Deshalb dürfen meistens nur die weiblichen Tiere weiterleben.
Allerdings gibt es jetzt gute Nachrichten: Mit dem massenhaften Töten soll es bald vorbei sein.
In Deutschland suchen Forscher der Universität Leipzig schon länger nach einer neuen Technik: Die soll es möglich machen, mit Laser das Geschlecht der Küken schon im Ei zu bestimmen. Die weiblichen Eier kommen dann zurück in den Brutschrank. Die anderen werden weiterverarbeitet – beispielsweise zu Futtermittel.
In Deutschland hat der dafür zuständige Politiker, Landwirtschaftsminister Christian Schmidt, bereits öfter versprochen, dass sein Land mit dem Töten männlicher Küken aufhören werde, sobald die neue Methode eingesetzt werden könne.
Bis diese Laser-Technik in den Hühnerställen ankommt, kann freilich noch einige Zeit vergehen.
In Österreich kann schon jetzt jeder von uns etwas gegen die KükenTötung tun. Wer Bio-Eier kauft, unterstützt damit Betriebe, die nicht nur die Junghennen, sondern auch ihre „Brüder“aufziehen (Infos im Kasten links). So ein Bio-Ei kostet um zwei bis drei Cent mehr. Dafür kann man sicher sein, ein Hahnenküken gerettet zu haben. Thomas Hödlmoser