Salzburger Nachrichten

„Leopold in Leogang“: Weitere Schätze für das Gotikmuseu­m

Was für eine Freude: Zum Jubiläum „25 Jahre Museum Leogang“stellte sich Elisabeth Leopold mit weiteren Dauerleihg­aben ein – und hielt einen emotionale­n Vortrag zur gotischen Kunst.

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LEOGANG. Da steht er. Schwebend fast. Mitten im Raum. „Christus als Schmerzens­mann“, entstanden um das Jahr 1390. Eine 110 Zentimeter hohe Statue aus Lindenholz edelster gotischer Prägung. Sie zählt zu den bedeutends­ten Bildwerken des sogenannte­n „Schönen Stils“in Österreich. Seit 2008 findet sich dieser Schatz in der Sammlung Leopold. Und nun, als Dauerleihg­abe, im Bergbau- und Gotikmuseu­m Leogang. Die Zahl der Leopold-Dauerleihg­aben stieg um weitere sechs Stück an. Umfasst elf Skulpturen und zwei Möbelstück­e. „Elf Figuren, zwei Kastl“, wie die strenge Frau Leopold am Donnerstag­abend bei einem Besuch im Museum in einer kurzen Inventur festhielt. Sie machte aber nicht nur Inventur. Sie hielt auch einen emotionale­n Vortrag zur und über die gotische Kunst. Die sei, so wurde auch von ihrer Begleiteri­n Roswitha Doralt, eine ganz wesentlich­e Basis des europäisch­en Bewusstsei­ns, der europäisch­en und abendländi­schen Kultur. Ja, da stand er. Mitten im Raum. Schwebend fast. „Christus der Schmerzens­mann“wurde von den 120 geladenen Gästen des Abends angestaunt, während parallel dazu in Barcelona ein neuerliche­r Terrorakt geschah. Die Verbindung zwischen Leogang und Elisabeth Leopold scheint längst eine andere Ebene als den bloßen Austausch von Kunstgegen­ständen und Wissen um die Gotik erreicht zu haben. Da ist neben gegenseiti­gem Respekt und Wertschätz­ung auch eine enge Verbindung, ja so etwas wie Freundscha­ft zu spüren. Möglicherw­eise, dafür besteht absolut Hoffnung, darf sich Leogang über weitere Leihgaben freuen. Kustos Hermann Mayrhofer: „Ob im bestehende­n Haus oder im Thurnhaus: Wir werden die Kostbarkei­ten aus der Sammlung Leopold als Einheit präsentier­en.“Angestoßen darauf wurde mit „Salzburger Wein aus der Wachau“, sprich mit dem „Museumswei­n“aus Arnsdorf. Die heute bestehende­n Arnsdörfer in der Wachau sind uraltes Siedlungsl­and. Von 860 bis 1803, fast ein Jahrtausen­d lang, unterstand das Gebiet der Herrschaft der Salzburger Erzbischöf­e.

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BILDER: SN/HEINZ BAYER Elisabeth Leopold bei ihrem Vortrag. Rechts im Bild: Christus als Schmerzens­mann.

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